Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 7
 

Es war gegen neun, als David im Aufzug von ‚Kerima’ stand. Während der Aufzug nach oben fuhr, befand sich seine Laune noch im Untergeschoss. Der gestrige Abend mit seinen Eltern lag ihm im Magen. Die teils verdeckten, teils offen ausgedrückten Vorwürfe seines Vaters hatten ihm eine unruhige Nacht verschafft. Friedrich hatte natürlich von dem Missgeschick, wie David es nannte, mit Blum gehört. Ob ihm denn die Firma so verdammt egal wäre, hatte ihn sein Vater wütend gefragt. Bevor David irgendetwas erwidern konnte, folgte, die in seinen Ohren lächerliche Ankündigung von Friedrich, Max und Richard würden ihm eine Assistentin aussuchen.

Als wäre das nicht noch genug, hatte er dann noch seine Mutter beruhigen müssen. Allerdings ging es ihr mehr um seine Affären. In seinem Alter solle er sich ihrer Meinung, endlich mal um eine Familie kümmern. Seit der Trennung von Mariella lag Laura David mit diesen Thema in den Ohren. Seine Schwester Kim konnte niemanden ablenken, sie war noch im Internat.

Gegen zehn hatte er sich endlich losreißen können. Kurz war er versucht Lena, eine seiner aktuellen Favoritinnen anzurufen, dann hatte die Vernunft gesiegt. Noch eine durchzechte Nacht konnte er sich nicht leisten. Zuallererst würde er sich mit Max zusammensetzen und eine neue Assistentin aussuchen. Und dann musste er wohl oder übel mit Richard reden. Immerhin brauchte er die Daten für Blum- denn egal, war ihm die Firma nicht. Wie kam sein Vater auch nur auf diese Idee??

Er stieg aus dem Aufzug und bemerkte überrascht, dass Richard mit einer jungen Frau am Schreibtisch vor seinem Büro stand. Mit seinem üblichen Kennerblick betrachtete er Richards Begleitung. Sie war nicht sehr groß, war nicht so schlank wie die meisten Frauen mit denen er ausging, hatte jedoch eine wohlgeformte, weibliche Figur. Ihr Kostüm war schlicht, aber dennoch passend. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, aber zwei Locken hingen ihr in die Stirn, was das Ganze nicht zu streng wirken ließ. Er ging auf die beiden zu, als er Richards Stimme hören konnte.

Die meisten Akten werden leider für den Mülleimer sein, es wartet leider eine ganze Menge Arbeit auf Sie Frau Plenske.“

Das ist kein Problem“, erwiderte sie.

Dürfte ich fragen was ihr beide hier macht?“, unterbrach David die beiden. Irgendetwas stimmte hier nicht. Akten? Menge Arbeit?

Lisa sah überrascht auf. Richard dagegen blickte David kühl an. Er erwartete heftigen Widerstand von David. Dabei war ihm Frau Plenske- ohne es natürlich beabsichtigt zu haben – in den Rücken gefallen. Überrascht hatte er ihr schickes Kostüm bemerkt, als sie vor einer halben Stunde pünktlich erschienen war. Lisa war wirklich eine attraktive Frau. Nichts erinnerte an ihre Aufmachung beim Vorstellungsgespräch. Gegen ihr Aussehen konnte David nun wirklich nichts sagen.

Darf ich vorstellen. David das ist Elisabeth Plenske, deine neue Assistentin. Frau Plenske, das ist der zweite Geschäftsführer von ‚Kerima’ David Seidel“, sagte Richard und blickte David dabei warnend an.

Guten Tag Herr Seidel“, sagte Lisa freundlich und wollte gerade ihre Hand ausstrecken, als David Richard am Arm packte.

Meine neue Assistentin?“, wiederholte David verblüfft. „Können wir kurz reden? Frau …“

Plenske“, halft ihm Richard freundlich lächelnd aus. Doch seine Augen blitzten gefährlich.

Danke. Frau Plenske, wenn Sie kurz warten würden…“, meinte David nur kurz angebunden und schenkte Lisa nicht mehr als einen kurzen Blick. Lisa sah ihnen beunruhigt hinterher.

 

Okay- Was soll der Mist Richard?“ Wütend stand David in Richards Büro.

Das wollte ich dich auch gerade fragen“, entgegnete Richard trocken und sah auf die Post, die Alexa bereits auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. David und er waren ohne ein Wort an ihrem Tisch vorbeigegangen.

Was macht diese Frau…“

Plenske. Sag mal bist du schon zu blöd dir einen Namen zu merken? Ich dachte, dein Vater hätte dich bereits informiert.“

Ich werd den Namen schon nicht merken müssen, diese Frau bleibt keine zehn Minuten hier!“, blaffte David sauer zurück.

Im Gegensatz zu dir, ist sie schon weitaus länger als zehn Minuten hier.“ David ging auf den verstecken Vorwurf gar nicht ein.

Das war ja wohl als schlechter Witz gedacht“, meckerte er stattdessen weiter. „Meine Assistentin kann ich mir immer noch gut alleine aussuchen. Was ist mit den anderen Bewerberinnen??“

Sind wie Brot“, ertönte es von der Tür. Max, der David und Richard gesehen hatte, war ihnen ins Büro gefolgt.

Wie bitte?“, entgeistert schaute David Max an.

Dumm wie Brot“, erklärten Richard und Max gemeinsam.

Dein Vater hat Richard und mich gebeten eine Auswahl zu treffen. Die Einzige, von knapp 20 Bewerbern übrigens, die ausreichende Qualifikationen hatte, war Frau Plenske“, fuhr Max ruhig fort.

Hab ich auch noch irgendwas zu melden?“, fragte David bissig. „Immerhin bist du nicht alleine Geschäftsführer hier!“

Nein, aber wenn du so weitermachst, dann werd ich das, ohne einen Finger rühren zu müssen“, blaffte Richard wütend zurück. „Blum war äußerst verärgert, ich musste ihm im Preis entgegen kommen, sonst hätte Hugo jetzt keinen cm² Stoff zu verarbeiten. Also reiß dich gefälligst zusammen! Du kannst jede Hilfe gebrauchen, die du kriegen kannst und wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was in der Empfehlung drin steht, dann ist Frau Plenske ein Glücksgriff.“

Dann nimm du sie doch“, murrte David.

Richard hat Alexa und ich denke nicht, dass er bereit ist, zu tauschen“, mischte sich Max ein und packte David an der Schulter. „Und jetzt komm bitte mit, ich muss was mit dir besprechen.“ Er nickte Richard zum Gruß zu und zerrte David dann zur Tür.

Wir sprechen uns noch“, sagte David und deutete mit dem Zeigefinger auf Richard.

Kann es kaum erwarten“, murmelte Richard und widmete sich dann seiner Post.



Lisa sah auf, als sie hörte wie Richards Bürotür aufging. Herr Petterson redete wild gestikulierend auf Herrn Seidel ein. Sie hörte noch ein „Von mir aus!“, dann kam er auch schon auf sie zu.

Also Frau…“ , sagte er und versuchte sich an den Namen zu erinnern.

Plenske“, half sie ihm aus.

Ja… Frau Plenske. Sie sehen, dieser Schrank“, er deutete vor sich, „müsste sortiert werden. Trauen Sie sich das zu?“

Erstaunt nickte sie nur. War das etwa alles?

Gut.“ Er nickte und ging dann in sein Büro. Die Türe machte er hinter sich zu. Wütend stand er eine Weile starr da, dann knallte er eine Mappe auf seinen Tisch. „Verdammter Mist!“

 

 
  Seit dem 29.02.2008 waren schon 104360 Besucher (231946 Hits) auf dieser Seite!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden