Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 38
 

Sina erholte sich sehr schnell vor der Operation. Sie und Lisa, die auch noch zur Beobachtung bleiben sollte, bekamen ein Zimmer zusammen.

David, Jürgen und Richard kamen jeden Tag vorbei und auch Herr und Frau Bahl besuchten die beiden. Lisa bedankte sich von Herzen bei dem Ehepaar.

„Wir haben ja nur den Notarzt gerufen“, winkte Herr Bahl verlegen ab.

 

Als Alexa von David von dem Unfall erfuhr, war auch sie in ihrer Mittagspause ins Krankenhaus gefahren. Richard hatte sich für den Tag abgemeldet. David war nur kurz in dessen Büro gewesen, um sich eine Mappe zu holen.

Sina saß in ihrem Bett und malte gerade ein Bild, als Alexa an die Türe klopfte.

„Hallo Alexa!“, begrüßte die Kleine sie fröhlich.

„Hey Schnegge, wie geht’s dir denn?“ Sie hatte Sina einen kleinen Teddybären gekauft und Gummibärchen.

„Mir geht’s schon wieder gut, aber ich muss noch paar Tage hier bleiben“, sagte Sina und sah sie ganz traurig an. Alexa strich ihr über das Haar. „Das wird schon wieder! Wow, was hast du denn da für schöne Blumen?“ Auf Sinas Tisch standen mehrere Vasen mit wunderschönen Blumensträußen. Dazu mehrere Karten mit lustigen Bildern. Sinas Gesicht hellte sich sofort auf.

„Der ist von Onkel Jürgen“, sie deutete auf einen Strauß aus Sonnenblumen, „Den haben Omi und Opi geschickt.“ Ein bunter Strauß mit einem großen Schmetterlingsanhänger. „Und die rosa Rosen sind von Richard“, erklärte Sina strahlend und zeigte Alexa dann ein Bild auf dem ein Pony zu sehen war. „Das ist Clarence“, sagte sie. „Und wenn ich wieder gesund bin, darf ich den wieder besuchen. Hat mir Richard fest versprochen. Ist das nicht toll?“

Alexa nickte nur. „Ja toll“, stimmte sie zu. ‚Richard schenkt der Kleinen Blumen und ein Foto??“

„Wo ist deine Mama denn?“, fragte sie als auch schon Lisa wieder hereinkam.

„Alexa?“, fragte Lisa überrascht. „Was machst du denn hier?“

„Hi Lisa“, begrüßte Alexa sie und nahm sie in den Arm. „Ich wollte nach euch sehen. David hat mir erzählt, dass ihr einen Unfall hattet. Wie geht’s dir denn? Du siehst noch ganz schön blass aus.“ Bevor Lisa etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür und Richard, mit einer großen Einkaufstüte kam herein.

„Hallo Richard“, begrüßte Sina ihn fröhlich. Er stockte kurz, als er Alexa sah, begrüßte Sina dann aber mit dem gewohnten „Hi kleine Lady.“

„Richard ähm was hast du denn alles mitgebracht?“, fragte Lisa überrascht und sah auf die Tüte. Alexa sah ebenfalls überrascht auf. ‚Seit wann duzen sich die beiden??’

„Nur bisschen Obst und so“, meinte er. „Ähm, ich glaub, ich lass euch dann mal alleine…“

„Musst du nicht. Hast du kurz Zeit? Ich wollte mit Alexa schnell einen Kaffee trinken. Wenn du solange bei Sina bleiben könntest?“, sagte Lisa, nachdem sie einen schnellen Blick auf Alexa geworfen hatte.

„Uhi ja! Richard du kannst mir bei dem Puzzle helfen“, sagte Sina begeistert, die den Inhalt der Einkaufstüte schon genauer unter die Lupe genommen hatte. Alexa wollte schon loslachen- Richard und puzzeln?- doch der nickte nur zustimmend.

„Klar lasst euch Zeit.“

 

Alexa folgte Lisa ins Cafe.

„Du wunderst dich bestimmt, was Richard hier macht“, begann Lisa umständlich.

„Ehrlich gesagt, ja“, antwortete Alexa nervös.

„Also… er ist Sinas Vater.“

„WAS?“, rief Alexa geschockt aus. „Du… und Richard?“

„Was?“, verblüfft sah Lisa auf. Dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Nein! Sina ist nicht meine leibliche Tochter...“ Sie erzählte Alexa die Geschichte in groben Zügen.

„Und jetzt möchte Richard seine Tochter kennen lernen. Allerdings weiß Sina noch nicht wer Richard ist. Ich wollte nur vermeiden, dass du dir etwas Komisches dabei denkst, wenn Richard jetzt öfter mit Sina etwas machen wird. Aber, bitte erzählt das noch nicht rum…“

„Mach dir keine Sorgen“, unterbrach Alexa sie. „Ähm… wann werdet ihr denn entlassen?“, fragte sie dann. Die ganze Geschichte überrollte sie völlig unerwartet. Ihre Gefühle für Richard waren nicht erloschen- im Gegenteil. Aber in letzter Zeit war es ihr gelungen die Distanz zu wahren.

 

Zusammen gingen die Beiden dann wieder zu Sina. Lisa öffnete leise die Tür und so konnten sie und Alexa beobachten, wie Sina gerade loskicherte. Alexa sah überrascht, wie Richard Sina gerade ein Puzzleteil aus dem Ohr zog. Die Kleine lachte hell auf und auch Richard lächelte. Da war er wieder- der nette Richard mit den strahlenden Augen.

„Ich geh dann mal“, flüsterte Alexa Lisa zu. Die sah überrascht auf, dann nickte sie aber. „Bis bald Alexa!“

Lisa setzte sich und bestaunte das Puzzle, als ihr Handy klingelte.

„Entschuldigt“, sagte sie und ging schnell aus dem Zimmer. „Ja hallo?“

Es war ihre Mutter, die sich wieder nach Sina erkundigte. Lisa hatte ihre Eltern einen Tag nach dem Unfall endlich erreicht. Die Beiden wollten sofort die Kur unterbrechen, aber Lisa konnte ihnen klarmachen, dass sie nicht helfen konnten. So hatten Bernd und Helga den Blumenstrauß von Lisa besorgen lassen und riefen nun mehrmals am Tag Lisa an.

Auf ihr Geständnis, dass sie Sinas Vater gefunden hatte, hatte vorallem Helga sehr besorgt reagiert.

„Was? Einer deiner Chef ist Sinas Vater? Ist das sicher? Wird er dir die Kleine wegnehmen?“, hatte sie gefragt und so den Knoten in Lisas Magen nur verstärkt. Dennoch hatte sie versucht ihre Eltern zu beruhigen und hatte auch Jürgen von dem Gespräch mit Richard erzählt. Er wollte seine Tochter kennen lernen. „Alles andere ist erstmal unwichtig. Und ich werde mich mit Mr. Cole sowieso in Verbindung setzen“, hatte Lisa gemeint.

Ich bin’s Mäuschen. Wie geht es dir und Sina?“, fragte Helga.

Hallo Mama. Mir geht es gut und Sina ist putzmunter. Sie puzzelt gerade mit Richard.“

Richard? Der von Brahmberg? Findest du es wirklich gut, dass Sina ihn jeden Tag sieht?“

Mama, er ist ihr Vater. Und er weiß davon erst seit kurzem, natürlich will er sie jetzt so oft es geht sehen.“

Und du bist dir wirklich ganz sicher, dass Herr von Brahmberg Sinas Vater ist? Ich meine woher soll Kelly das denn so genau gewusst haben“, sagte Helga jetzt. Lisa glaubte sich verhört zu haben.

Mama!“, sagte sie energisch. „Kelly wusste es ganz sicher, sie war schließlich in einer Beziehung mit Richard!“

Und scheinbar nicht glücklich, sonst hätte sie ihn wohl kaum verlassen. Pass bloß auf, dass er dir nicht irgendwelche Anwälte auf den Hals schickt, wegen der Adoption. Besser du rufst den Herrn Cole gleich auch an“, meckerte Helga. Bevor Lisa aber etwas darauf erwidern konnte, redete Helga weiter.

Aber du wirst schon wissen was du tust. Gib Sinchen noch einen Kuss von mir. Wir rufen morgen wieder an.“

Fassungslos blickte Lisa auf das Handy. „Was war das denn??“, murmelte sie. Müde lehnte sie sich an die Wand und schloss die Augen.

Den Anwalt hatte Lisa bewusst noch nicht angerufen. Mr. Cole wusste nicht, dass Richard Sinas Vater war. Das hatte Kelly ihm bewusst verschwiegen, da er Lisa sonst kaum bei der Adoption helfen konnte. Und auch den Brief an Lisa hatte Kelly so sortiert, dass sie ihn erst spät lesen sollte.

Du wolltest, dass ich Sina adoptiere. Du wolltest aber auch, dass sie ihren Vater kennen lernen kann. Was würdest du an meiner Stelle tun Kelly? Wird Richard versuchen die Adoption anzufechten?’ Lisas Gedanken schwirrten hin und her. Ein heftiger Schmerz durchfuhr Lisa in der Bauchgegend und sie krümmte sich. Nach einer Weile war der Schmerz wieder verschwunden.

Ich bin eindeutig übermüdet’, beruhigte sie sich selbst. Seit dem Unfall hatte sie immer nur wenige Stunden geschlafen.


Als sie nach einer Weile wieder ins Zimmer zurückging, lachte Sina gerade laut auf. Richard hatte ihr wohl wieder einen Trick gezeigt.

Lächelnd betrachtete Lisa die Beiden. Auch wenn Sina nicht wusste, wer ihr da gegenüber saß- sie wirkte so fröhlich in Richards Gegenwart. Das sah Lisa genau.

Erstmal muss Sina gesund werden. Und wenn der richtige Moment gekommen ist, werde ich ihr auch sagen, wer Richard wirklich ist.’ Das hatte sich Lisa fest vorgenommen.

Mami? Guck mal wir sind fertig!“, sagte Sina und riss so Lisa aus ihren Gedanken.

Schön Maus. Das war Oma. Sie ruft morgen wieder an.“

Richard sah auf die Uhr. Er musste zu einem Kundentermin, den er nicht mehr verschieben hatte können. David hatte ihm zwar angeboten diesen zu übernehmen, aber er hätte dafür einen eigenen verschieben müssen und das wollte Richard dann doch nicht.

So kleine Lady, ich muss dann mal wieder los.“

Och schade“, sagte Sina und Richard musste sich ein Lächeln verkneifen, kannte er diesen schmollenden Gesichtsausdruck schon von Kelly. Er kniff sie in die Nase.

Nicht schmollen, ich komm euch morgen wieder besuchen, ja?“

Versprochen?“, fragte Sina nach und Richard hockte sich so hin, dass er Sina direkt in die Augen blicken konnte.

Versprochen.“

Lisa brachte Richard noch schnell nach draußen. „Sina freut sich sehr, dass du sie besuchst“, sagte sie lächelnd.

Ich freu mich genauso“, erwiderte er. „Sie ist wirklich was ganz Besonderes… Und sie hat wirklich viel von Kelly.“

Ja, das hat sie…“, stimmte Lisa leise zu.

Lisa ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Richard und sah durchdringend an.

Ähm. Sicher. Wieso fragst du?“, fragte sie überrascht. Er betrachtete ihr blasses Gesicht, die dunklen Augenringe.

Du siehst müde aus.“

Ich leg mich nachher auch gleich hin, wenn Sina schläft.“

Versprochen?“

Du klingst schon ganz wie deine Tochter“, meckerte Lisa gespielt und lächelte, als sie sah, dass es bei diesen Worten in Richards Augen funkelte.

 
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