Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 24
 

David kam gerade aus der Dusche, als es an der Türe klingelte.

Noch im Handtuch öffnete er Max die Türe. Der zwängte sich an ihm vorbei, ging einige Schritte in die Wohnung und drehte sich dann zu ihm um.

Okay Richards Version kenne ich. Und wie lautet deine??“

Wovon redest du?“, fragte David irritiert und schloss die Türe.

Richard ist dein Bruder?“

Woher weißt du das denn bitte??“

Max lief auf und ab. „Du hast mich gestern angerufen. Ich hab es zu spät gesehen, war in der Tiki mit Yvonne. Alexa Berger war auch da. Sie hat Richard an der Bar getroffen. Der hat nach ner Weile rumgebrüllt wie ein Irrer. Ich hab ihn dann nachhause geschleppt und dort hat er immer wieder dasselbe von sich gegeben. Ist es wahr??“

Ja. Friedrich hatte eine Affäre mit Sophie. Das Ergebnis ist Richard. Und somit mein Halbbruder…“, sagte David ruhig. Max blieb endlich stehen.

Und was hast du jetzt vor?“

Mit ihm reden. Aber davor zieh ich mich noch an, wenn du erlaubst.“

Na viel Glück“, murrte Max und setzte sich erschöpft. „Aber wenigstens du bist vernünftig. Richard will das Ganze wohl einfach vergessen.“

Würd ich auch gerne, aber Lisa hat recht, das geht nicht“, sagte David und verschwand kurz in seinem Schlafzimmer. In Shirt und Jeans setzte er sich Max gegenüber.

Hab ich das richtig verstanden? Lisa hat Recht?“, wiederholte Max verblüfft. „Etwa die Lisa? Deine Assistentin?“

Ja… Ich war bei ihr, nachdem ich dich nicht erreichen konnte…“, erklärte David und reichte ihm ein Glas Wasser. „Ich weiß selbst nicht warum ich zu ihr bin… Vielleicht weil ich den Nachmittag mit ihr und ihrer Tochter auf dem Gestüt verbracht habe.“

Was? Du warst bei ihr??“ Max sah ihn jetzt total verwirrt an.

David lächelte ihn müde an. „Kumpel sei mir nicht böse, aber du siehst grausig aus.“

Na übernachte du mal auf nem Stuhl. Ich musste Richard zweimal davon abhalten wieder aus der Tür zu spazieren“, motzte Max und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

Geh nachhause- oder noch besser lass dich von Yvonne aufpäppeln. Ich erledige das mit Richard“, sagte David ruhig.

Okay…“, seufzte Max auf. „Wir sehen uns dann spätestens Montag.“ Er stand auf und ging langsam zur Tür. Dort drehte er sich nochmals um. „Und dir geht’s wirklich gut? Ich kann auch hier bleiben… Oder mitkommen zu Richard.“

Danke Max. Aber ich brauch ein bisschen Ruhe zum Nachdenken. Geh nur. Ich melde mich.“

Okay…“ Max nickte ihm nochmal zu und ging dann.

Nachdenklich sah David Max nach. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden mit Richard zu sprechen. Er sah auf sein Handy. Friedrich hatte es an die zwanzigmal bei ihm versucht, Laura zweimal. Er rief seine Mutter an, erfuhr, dass sie in ihrem Ferienhaus auf Sylt war. Sie wollte etwas Abstand und Zeit zum Nachdenken. Mit dem Versprechen sich zu melden, legte sie auf.

Nach zwei Tassen starkem Kaffee fuhr David zu Richard. Auch wenn er sich nicht sicher war, was er sagen sollte- reden mussten die Beiden.

Mit einem äußerst unfreundlichen Gesichtsausdruck öffnete ihm Richard die Türe.

Was willst du denn?“

Mit dir reden.“

Geht das nicht Montag im Büro?“

Nein“, sagte David und drückte sich an Richard vorbei. Verblüfft fiel ihm ein, dass er noch nie bei Richard daheim gewesen war. Warum auch…

 

Also?“ Richard sah ihn wieder einmal emotionslos an. Er hatte sich auf einen der Stühle am Esstisch gesetzt und trank scheinbar ruhig ein Glas Wasser aus. David überlegte, wusste nicht was er sagen sollte, was er eigentlich sagen wollte.

Hör mal Richard, keiner von uns beiden war wohl sonderlich froh, das zu erfahren. Aber Tatsache ist nun mal, dass wir…“ David stoppte. Richard sah ihn befremdet an. Leiser fuhr David vor. „…, dass wir Brüder sind.“

Die Tatsache, dass dein Vater bedauerlicherweise auch mein Erzeuger ist, bedeutet noch lange nicht…“

Doch genau das bedeutet es“, unterbrach ihn David. „Auch wenn dir das nicht passt, du wirst dich damit arrangieren müssen. Streiten können wir eh schon wie Geschwister. Es wird Zeit, dass wir das auch anders hinbekommen.“

Je weniger wir uns sehen, umso lieber ist mir das. In wenigen Tagen ist die Vorstandssitzung. Danach werden wir uns sowieso weniger sehen. Also wenn du mich jetzt endlich in Ruhe lassen würdest? Ich hab genug von deiner“, Richard betonte das letzte Wort stark „Familie dieses Wochenende ertragen müssen.“

Von unserer Familie“, verbesserte David. „Richard ich…“

Raus hier“, flüsterte Richard heiser und David stand auf. Kaum hatte er die Türe hinter sich gezogen, schmiss Richard das leere Glas gegen die Türe. Unsere Familie…


Draußen atmete David erst einmal tief aus. Er hatte es vor Richard ausgesprochen. Er hatte einen Bruder. Auch wenn es ein Schock gewesen war, auch wenn Richard deutlich gezeigt hatte, dass er nichts von ihm oder der Familie wissen wollte, sie waren Brüder. Doch was das änderte wusste David auch nicht.

 

 
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