Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 34
 

Sie hörte Stimmen, um sich herum. Doch keine, die Kelly oder Sina ähnlich war. Wo war Sina? Was war passiert? Mühsam versuchte sie die Augen zu öffnen.

Sina…“, murmelte sie.

Hey Lisa… Lieselotte, mach die Augen auf Süße!“

Jürgen?“ Undeutlich sah sie ihn vor sich. Dann wurde ihr ihre Brille aufgesetzt.

Ja, Mensch, was machst du denn für Sachen?“ Erleichtert, dass sie endlich aufgewacht war, reichte er Lisa ein Glas Wasser, doch sie schob es zurück, sah sich unruhig um.

Sina? Wo ist Sina?!“

Sch…. Sie wird gerade operiert“, sagte Jürgen und hielt Lisas Hand beruhigend.

Operiert?“ Lisa riss die Decke zur Seite und wollte aufstehen. Ihr wurde wieder schwindelig.

 

Was machen Sie da?“, herrschte sie eine Stimme an. Eine resolute Krankenschwester stand in der Tür.

Ich will zu meiner Tochter!“, erklärte Lisa mit zusammengebissenen Zähnen. ‚Nicht umkippen’, ermahnte sie sich selbst, versuchte das Schwindelgefühl zu unterdrücken.

Das ist unmöglich, Sie wurden gerade genäht, Sie müssen liegen bleiben…“, ermahnte sie die Krankenschwester. Erst jetzt bemerkte Lisa den Schmerz an ihrem Kopf, sie fühlte ein großes Pflaster an ihrer Stirn- doch das war ihr egal.

Ich will zu meiner Tochter und entweder Sie helfen mir jetzt, oder Sie gehen mir aus dem Weg!“

Ich würde sagen, Sie tun sich selbst einen Gefallen, wenn Sie auf sie hören“, meinte Jürgen trocken, der diesen entschlossenen Ton von Lisa nur allzu gut kannte. Er hielt Lisa am Arm.

Zwei Minuten später saß Lisa in einem Rollstuhl und Jürgen fuhr sie vor den OP.

Das ist alles meine Schuld“, sagte sie jetzt. Ihre Stimme klang beängstigend ruhig. „Ich hätte besser auf die Straße achten müssen. Sina ging es nicht gut, sie hatte Bauchschmerzen. Warum hab ich sie nicht gleich ins Krankenhaus gefahren? Wenn ihr jetzt etwas passiert- das ist meine Schuld…“

Lisa das ist Quatsch und das weißt du doch auch. Ihr hattet verdammtes Glück, dass euch nicht mehr passiert ist“, versuchte Jürgen sie zu beruhigen, aber bevor Lisa etwas sagen konnte, rief jemand ihren Namen.

Lisa!“ David mit Richard im Schlepptau lief auf sie zu. „Lisa! Was ist denn passiert?“, fragte David geschockt, als er Lisa in dem Rollstuhl entdeckte. Auch Richard sah sie besorgt an.

Was macht ihr denn hier?“, fragte Lisa. Sie sah Richard geschockt an. ‚Sinas Vater’, kam ihr in den Sinn. Doch David setzte sich vor sie hin, nahm ihre Hand in seine.

Wir wurden angerufen. Von einem Herrn Bahl. Er meinte, er suche Richard, weil du und Sina im Krankenhaus wären“, erklärte David und sah sie besorgt an. „Wie geht es dir? Und wie geht es Sina?“

Herr Bahl?“, wiederholte Lisa und sah langsam zu David.

Der Mann, der euch geholfen hat. Er hat zunächst bei mir angerufen. Du hattest noch meinen Zettel mit meiner Handynummer im Geldbeutel. Er hat nach Richard von Brahmberg gefragt. Hab dann Herrn Bahl gesagt, er solle es bei ‚Kerima’ versuchen. Als ich dann erfahren hatte, dass du im Krankenhaus bist, bin ich sofort her gefahren“, erklärte Jürgen.

Immer noch hielt David ihre Hände, drückte sie sanft, doch Lisa reagierte nicht mehr. Sie sah wie hypnotisiert auf die Tür. Versuchte ihre Gedanken zu sortieren und doch war nur einer relevant. Wie ging es Sina?

Dieser Bahl hat uns aus ner wichtigen Besprechung rausgeholt und…“, begann Richard. So schnell, dass keiner der Männer reagieren konnte, stand Lisa auf und schlug mit geballten Fäusten auf Richards Brust ein.

Du und diese Scheiß Firma! Wie immer Richard oder?“, schrie sie den völlig verdutzten Richard an. Ohne ihre Schmerzen zu bemerken, schlug sie immer wieder nach ihm.

Die verdammte Firma ist immer das Wichtigste, oder wie war das?? VERDAMMT NOCH MAL DA DRIN LIEGT DEINE TOCHTER UND DU REDEST HIER VON WICHTIGEN BESPRECHUNGEN!!!“

Jürgen und David fassten Lisa am Arm, zogen sie von Richard weg, der sich nicht einmal gewehrt hatte. Jürgen versuchte sie beruhigend anzusprechen, aber sie reagierte gar nicht.

Sie ist das Einzige was mir von Kelly geblieben ist, sie darf nicht gehen, ich darf nicht auch noch sie verlieren! Ich hab Kelly versprochen, auf Sina aufzupassen. Und jetzt liegt sie durch meine Schuld in diesem OP und ich hab keine Ahnung was da passiert!!“, schrie Lisa verzweifelt weiter. Sie riss sich los, sackte auf den Boden, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Sina… Maus, bitte!“, flüsterte sie verzweifelt. Immer und immer wieder dieselben Worte. David kniete sich neben Lisa, umarmte sie, hielt sie ganz fest. Zu seiner Erleichterung ließ sie die Umarmung zu, auch wenn sie ihn nicht richtig registrierte.

Alles wird gut“, flüsterte er, strich ihr beruhigend über den Rücken, während Richard sie geschockt ansah.

Jürgen riss sich aus der Starre und gab schnell einer Krankenschwester Bescheid. Diese kam mit einem Arzt zurück, der eine Trage holen ließ und Lisa eine Beruhigungsspritze gab.

Ihre Tochter liegt im OP“, erklärte Jürgen dem Arzt und der nickte daraufhin.

Es ist besser, sie schläft jetzt. Die Wirkung wird in spätestens einer Stunde nachlassen. Dann müssten wir auch Bescheid wissen, wie es ihrer Tochter geht.“

Während Jürgen mit Lisa in das Zimmer ging, blieb David bei Richard.

Meine Tochter?“, sagte Richard geschockt. Langsam sah er zu David hin. „Hab ich das gerade richtig verstanden, sie sagte, dass Sina meine Tochter ist??“

David nickte. Seine Stimme klang brüchig. „Du… und Lisa?“

Bist du jetzt total bescheuert??“, herrschte Richard ihn an. Er raufte sich die Haare, lehnte sich an die Wand. Verzweifelt versuchte er den Sinn hinter all dem zu verstehen.

 

David und er waren in der Besprechung mit dem Kunden gewesen, als das Telefon klingelte. David hatte das Gespräch angenommen.

Seidel? Alexa?... Was? Stell durch!“ Dann hatte er Richard angesehen. „Für dich.“

Da Alexa wusste, dass nur im Notfall Anrufe während eines Termins durchgestellt werden durften, war Richard unruhig ans Telefon gegangen.

Von Brahmberg“

Richard von Brahmberg? Bahl mein Name. Frau Plenske hat mich gebeten Sie anzurufen. Sie und ihre Tochter hatten einen Autounfall und sind jetzt im Krankenhaus. Sie wollte unbedingt, dass Sie kommen!“ …

Als Richard David alles erzählt hatte, waren sie sofort losgefahren. Während der Fahrt hatten David und er nicht geredet, doch beide hatten dieselbe Frage- Warum hatte Lisa nach Richard verlangt?

 

Und wer ist Kelly? Was meinte Lisa damit?“, überlegte David jetzt laut. Bei diesen Worten wurde Richard kreidebleich.

Er sah Sina vor sich. Ihre langen dunklen Haare, das hübsche Gesicht.

Sie sah aus wie Kelly!

Wie Sina beim Nachdenken den Kopf zur Seite gelegt hat.

Kelly hatte das immer gemacht!

Sinas helles, strahlendes Lachen.

Kelly???“, flüsterte er fassungslos. „Kelly ist Sinas Mutter??? Das kann nicht sein…“

David packte ihn gerade noch rechtzeitig, bevor Richard zusammenbrechen konnte

 

 
  Seit dem 29.02.2008 waren schon 104352 Besucher (231934 Hits) auf dieser Seite!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden