Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 2
 

Wenn das so weitergeht, dann musst du umlernen Max“, stöhnte der dunkelhaarige Mann mit den grünen Augen auf und seufzte.

Um dann persönlicher Assistent von David Seidel zu werden oder wie?“, lachte Max spöttisch auf. Aber auch er fuhr sich kurz durch die Haare. „Vergiss es. Aber du hast Recht, bisher waren die alle eher Brot.“

Brot?“, wiederholte Richard irritiert.

Dumm wie Brot“, erklärte Max.

Na einige nach Davids Geschmack wären ja dabei gewesen“, lästerte Richard.

Max sah ihn etwas gequält lächelnd an.

Richard…“, ermahnte er ihn mit einem Seufzer. Es war nicht immer leicht für Max seine Freundschaften zu Richard und zu David unter einen Hut zu bekommen. Richard von Brahmberg und David Seidel- obwohl beide sich die Geschäftsleitung von ‚Kerima’ – wenn auch nur auf Probe- wie schon einst ihre Väter teilten, konnten die Lästereien über den jeweils anderen einfach nicht lassen. Dabei hatte sich das Verhältnis mittlerweile sogar etwas gebessert. Wobei es früher einfach nur schlimmer gewesen war. David war mit Mariella, Richards Schwester eine sehr lange Zeit liiert gewesen und da er es mit der Treue nicht allzu ernst genommen hatte, war er oft mit Richard aneinander geraten. Mariella hatte sich dann aber vor zwei Jahren von David getrennt und war mittlerweile mit Lars van der Lohe, einem Architekten aus Boston glücklich verheiratet. Mariellas Wahl war für David besonders schwer gewesen – Lars war der Architekt des Hauses gewesen, in das David und Mariella nach der Hochzeit einziehen wollten. Richard hatte anfangs extrem gegen David gestichelt. Als er jedoch von dessen starken Liebeskummer mitbekommen hatte, war damit Schluss gewesen.

Dennoch: die beiden konnten nicht miteinander.

Schon gut, schon gut…“, lenkte Richard ein. „Aber du musst zugeben, dass David eher auf andere Qualifikationen schaut als wir beide.“

Deswegen hat sein Vater auch uns beide gebeten, nach einer Assistentin zu schauen“, meinte Max diplomatisch, auch wenn er ihm im Stillen Recht gab. Für David gab es nur ein Augenmerk: Attraktivität.

Nach einer kurzen Liebeskummerphase genoss David sein Singleleben ausschweifend.

Eigentlich unverschämt, dass wir auch noch für Davids Vergnügungssucht bestraft werden“, meckerte Richard weiter.

Max sah auf seine Liste. „Sind nur noch 5 Kandidatinnen.“

Na dann weiter, wenn aber die fünf nix sind, dann musst du wirklich umlernen Max. Noch nen Tag häng ich nicht dran für David“, meinte Richard trocken und drückte auf die Sprechanlage. „Frau Berger? Schicken Sie die nächste rein.“

Frau Plenske?“ Alexa Berger las den Namen von einem Blatt ab und sah zur Besuchercouch im Foyer von ‚Kerima Moda’.

Eine junge Frau rückte ihre rahmenlose Brille und stand auf. Alexa sah sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Überraschung an. Frau Plenske trug einen langen, ihr eindeutig viel zu großen Mantel- und das bei den mittlerweile doch recht warmen Temperaturen im Juni. Noch dazu hatte sie den Mantel vollständig zugeknöpft. Der Mantel war so lang, dass er nur wenig von dem Rock zeigte, den sie darunter trug. Ihre Haare hatte sie versucht mit einem Haargummi zu bändigen, allerdings hatten es einige Locken geschafft, sich zu befreien und hingen ihr ins Gesicht. Sie sah recht… zerzaust aus, wie sich Alexa dachte.

Das bin ich.“

Guten Morgen Frau Plenske. Ich bin Alexa Berger, ich bringe Sie jetzt zu Herrn von Brahmberg und zu Herrn Petterson“, begrüßte Alexa sie dennoch freundlich.

Lisa lächelte ihr nervös zu. „Vielen Dank“, sagte sie und stand auf- wobei sie ihre Tasche runter warf, die sie auf ihrem Schoss hatte. Schnell sammelte sie ihre Sachen wieder ein und stand mit rotem Kopf auf.

Alexa tat, als wäre nichts passiert und lächelte ihr aufmunternd zu. Nur zu gut erinnerte sie sich an ihre eigene Nervosität am ersten Tag vor fast 3 Jahren.

Lisa dagegen verfluchte innerlich ihre Schusseligkeit, die auch für ihren Aufzug verantwortlich war, allerdings blieb ihr nicht viel Zeit, denn Alexa stellte sie gerade vor.

Elisabeth Plenske.“

Danke Frau Berger“, sagte Max und wandte sich dann an Lisa. Auch er sah erstmal geschockt hin. Lisa bot in ihrem weiten Mantel auch wirklich einen interessanten Anblick. Richard fing sich als erster und begrüßte Lisa.

Guten Tag Frau Plenske. Von Brahmberg, einer der beiden Geschäftsführer und das hier ist Herr Petterson, unser Personalleiter.“

Guten Tag. Vielen Dank für die Einladung“, begrüßte Lisa die beiden freundlich. Richard bat sie sich zu setzen.

Möchte Sie vielleicht ablegen?“, fragte er dann.

Lisa wurde rot, murmelte dann ein „Nein, danke.“ Regel Nr. 1 Sei nur nicht zu schüchtern! Erinnerte sie sich an den so oft gehörten Ratschlag.

Ich behalte den Mantel lieber an, danke“, sagte sie deutlich, aber mit einem Lächeln.

Max, der auf seine Unterlange sah, nickte jetzt zufrieden.

Also… wie ihre Referenzen sind wirklich sehr gut… Abiturschnitt von 1,5, Studium mit 1,2 abgeschlossen, und die letzten drei Jahre waren Sie bei dem Stofflieferanten Herner angestellt. Was haben Sie dort genau gemacht?“

Ich war dort die persönliche Assistentin von Herrn Herner. Mein Aufgabenfeld waren vor allem die Kalkulationserstellungen. Daneben hab ich mich um organisatorische Dinge gekümmert und war oft bei den Kundenterminen vor Ort“, erklärte Lisa. Mit etwas Wehmut dachte sie an ihren Chef. Mit 16 Jahren hatte sie ein Praktikum in der Firma von Georg Herner machen dürfen. Georg war ein alter Schulfreund ihres Vaters, kannte sie seit ihrer Geburt. Als sie das Praktikum von der Schule aus machen sollte, hatte Georg sich sofort bereit erklärt. Danach hatte sie immer in den Ferien dort gearbeitet. Nach ihrem Abitur hatte sie sofort ihr Studium in Berlin angefangen und währenddessen in der Firma gejobbt. Nach ihrem Abschluss hatte sie sofort einen Job bei Georg angenommen.

Hmm… Herr Herner hat ja ein ausgezeichnetes Empfehlungsschreiben hinterlassen. Darf ich fragen, warum Sie dort aufgehört haben?“, fragte nun Richard.

Die Firma zieht um… Für mich ist ein Umzug ausgeschlossen…“, erklärte Lisa. Richard erschien es so, als würde Lisa das Thema unangenehm sein, deshalb wandte er sich an Max.

Gut, ich würde sagen, dann wäre alles geklärt. Noch Fragen Max?“

Nein“, erwiderte der knapp. Die beiden sahen sich an und Max deutete Richards Blick sofort richtig. Die beiden standen auf und auch Lisa erhob sich sofort.

Gut Frau Plenske. Ich würde sagen, Sie lesen sich den Vertrag durch und wenn Sie einverstanden sind, dann sehen wir uns nächste Woche Montag wieder“, lächelte Richard sie an.

Ich… Ich hab den Job?“, stotterte Lisa überrascht.

Wenn Sie wollen sind Sie ab nächste Woche Herrn Seidels persönliche Assistentin, ja“, grinste Max.

Ja!“ sagte Lisa sofort wie aus der Pistole geschossen. Dann stockte sie kurz. „Entschuldigung, Herrn Seidels Assistentin?“ wiederholte sie irritiert und blickte zu Richard.

Ja, der zweite Geschäftsführer. Er war heute leider … indisponiert. Sie werden ihn aber am Montag kennen lernen. Ich hoffe, das ist kein Problem?“ Lisa hielt den Vertrag fest in den Händen und strahlte die beiden an.

Nein, natürlich nicht.“

Schön“, sagte Richard und reichte Lisa die Hand. „Wenn Sie den Vertrag dann Max, ich meine Herrn Petterson, geben, ich muss jetzt los. Dann bis nächste Woche Frau Plenske.“

Bis Montag. Wiedersehen Herr von Brahmberg“, sagte Lisa. ‚Ich hab den Job!’

 

 
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