Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 22
 

„Richard? Ich hab gar nicht gewusst, dass du heute hier bist“, sagte jetzt David.

„Dito“, erwiderte Richard. Dann wandte er sich aber an Lisa. „Ihre Tochter hat sich im Stall umgesehen“, erklärte er.

„Richard hat mir Clarence gezeigt“, sagte Sina, als wäre damit alles geklärt.

„Richard hat dir das Pony gezeigt?“, wiederholte David total verblüfft. So kannte er Richard ja gar nicht.

„Vielen Dank, dass Sie sich um Sina gekümmert haben“, bedankte sich Lisa schnell. „Du solltest doch bei Lena bleiben“, rügte sie dann Sina.

„Ich wollte nur zu dem schönen Pferd“, murmelte Sina schuldbewusst.

„Ist ja nichts passiert“, meinte David. Richard nickte zustimmend. Er strich Sina leicht über den Kopf. „Ciau kleine Lady“, verabschiedete er sich, was Sina zum Lachen brachte. Dann nickte er noch Lisa und David zu und ging dann zurück zum Stall.

„In Ordnung, ich würd sagen, wir bringen schnell die Reitsachen wieder rein und dann fahren wir“, meinte David, der noch immer verblüfft Richard hinter herschaute. So kannte er ihn wirklich nicht. Er wusste zwar, dass Richard des Öfteren seinen Hengst Cicero ausritt, aber er hatte ihn lange nicht mehr hier gesehen. Und wie Richard mit Sina umgegangen war- die Kleine hatte sogar gelacht!

David brachte Lisa und Sina noch zu ihrem Wagen.

„Danke nochmal, dass du mitgekommen bist“, sagte David.

„Ist ja mein Job… Und danke für die Reitstunde.“ Sie errötete. David nahm das mit dem Duzen wohl ernst.

„Jederzeit wieder“, sagte er. „Also ciau ihr beiden“, verabschiedete er sich mit einem Lächeln und ging dann zu seinem Auto. Überrascht bemerkte er dort Richard. Dieser lehnte an Davids Auto mit verschränkten Armen. Stumm wartete er ab, bis David nah genug herangekommen war.

„Was gibt’s?“, fragte David. Auch er verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was wolltest du hier mit Frau Plenske?“

„Kerima Award“, antwortete David knapp.

„Ah richtig...“

„Was dachtest du denn?“

„Ehrlich?“, fragte Richard und sah ihn spöttisch an. „Ich dachte, du willst dir schon wieder was beweisen und deine Assistentin rumkriegen. Hast ja bisher keine ausgelassen. Nur beißt du dir an ihr wahrscheinlich die Zähne aus. Frau Plenske nimmt ihre Arbeit nämlich ernst. Blumen und Esseneinladung funktioniert nicht, also versuchst du es über die Kleine. Hast schon alle Frauen von Berlin durch oder warum nimmst dir jetzt Mütter vor?“

Wütend blitze es in Davids Augen auf.

„Ich muss Lisa“, David betonte ihren Vornamen „nicht rumkriegen. Und überhaupt, woher willst du wissen, dass Blumen und Co. Nicht funktionieren?“ Richard sah ihn überrascht an, dann jedoch sprach er sehr leise.

„Lass es einfach David. Frau Plenske ist die erste deiner Assistentinnen, die ordentliche Arbeit macht. Für dich ist alles nur ein Spiel. Sie hat ne Tochter, das bedeutet Verantwortung. Ein Fremdwort für dich, also halt dich einfach an deine Models!“

„Hast Interesse oder was mischt du dich da ein?“, giftete David und einen Moment war er sich sicher einen Treffer gelandet zu haben. Richard sah ihn stumm an, dann lachte er aber leise.

„Im Gegensatz zu dir Seidel, muss ich nicht jede Frau, die ich sehe, flachlegen. Ich bin froh endlich mit einer kompetenten Arbeitskraft aus deinem Büro kommunizieren zu können. Wenn schon nicht du, dann wenigstens deine Assistentin. Mein Interesse an Frau Plenske ist rein beruflicher Natur. Und du solltest das genauso sehen…“

„Kümmere dich um dein eigenes Privatleben Richard und lass mich meine Arbeit machen“, blaffte David wütend zurück.

„Arbeit?“, lachte Richard spöttisch auf. „Seit wann weißt du was das denn ist?“, giftete er. Woher diese plötzliche Wut auf David kam, wusste er selbst nicht.

„Schwing nicht so große Töne Brahmberg- in ein paar Tagen bist du vielleicht ohne Arbeit“, erwiderte David bemüht ruhig. „Und jetzt lass mich in Ruhe. Wir sehen uns eh früh genug.“

„Ich freu mich auch schon riesig auf das großes Kerima- Familientreffen heute Abend“, lachte Richard freudlos auf und drehte sich dann um.

„Ja hau bloß ab…“, murmelte David genervt und stieg dann in sein Auto.

Geladen fuhr er nach Hause. Was bildete sich dieser Großkotz ein?? ‚Er hat doch Recht! Du willst Lisa nur rumbekommen, um dein Ego zu belohnen’, motze seine innere Stimme.

„Gar nicht!“, motze er laut zurück, wenn auch nicht wirklich überzeugt…

 

Es war schwierig Sina heute ins Bett zu bekommen. Sie war von dem Erlebten total aufgekratzt und erzählte Lisa immer und immer wieder die Geschichte von Richard, Cicero und Clarence. Und sie fragte an die hundert Mal, ob sie nicht bald wieder hinfahren könnten.

Lisa versprach, David zu fragen, wenn Sina endlich ins Bett gehen würde und damit war die Kleine auch überredet. Außerdem ließ sie Sina versprechen, nie wieder einfach davon zu laufen und auch auf keinen Fall mit fremden Menschen weg zugehen.

Erschöpft hatte es sich Lisa dann auf der Couch bequem gemacht. Alexa und Yvonne hatten sie gefragt, ob sie mitkommen würde zum Tanzen, doch Lisa hatte abgelehnt. Der Tag heute hatte sie zu sehr geschafft.

Wenn sie die Augen schloss, dann sah sie wieder Davids Blick auf sich ruhen. Mit einem Lächeln schlief sie ein.

Sie schreckte aus ihrem Schlaf, als es an der Tür klingelte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie zwei Stunden geschlafen hatte. Lisa ging rasch zur Tür. Durch den Spion erkannte sie die Person, die vor der Türe stand. Überrascht öffnete sie schnell die Türe.

David? Was machst du denn hier?“, erschrocken sah sie auf ihn.

Ich… bin losgefahren… und war dann hier… ich muss mit jemanden reden… “, stotterte David. Er sah völlig durch den Wind aus, seine Haare waren zerzaust, seine Augen gerötet.

Komm erstmal rein“, unterbrach ihn Lisa und zog ihn am Ärmel herein. „Du bist ja total nass!“, bemerkte sie erschrocken. Davids Mantel war klatschnass, erst jetzt registrierte Lisa den Regen. Vor dem Haus stand sein Wagen- er musste also vorhin schon in den Regen gekommen sein.

 

Mami?“, ertönte eine leise Stimme.

Süße, was machst du denn noch hier? Du solltest doch längst schlafen“, sagte Lisa und ging sofort zu dem kleinen Mädchen.

Es hat geklingelt… Da bin ich wach geworden…“, murmelte Sina schlaftrunken. Dann erkannte sie David.

Hallo David, geht’s dir nicht gut?“

Hallo Sina“, begrüßte David sie. Er versuchte ein Lächeln. „Mir geht’s gut, ich muss deine Mami nur was fragen. Geh wieder schlafen, ja?“

Ich bring dich wieder ins Bett ja, Maus?“ sagte Lisa und nahm Sina auf den Arm.

Tschüß David…“, murmelte Sina schon mit geschlossenen Augen.

Schlaf gut Sina“, sagte David.

Lisa gab David ein Zeichen, dass er hereinkommen sollte und brachte Sina schnell in ihr Bett.

Als sie wieder ins Wohnzimmer kam stand David am Fenster und schaute hinaus. Sie überlegte wie sie ihn vorsichtig ansprechen sollte, aber er hatte sie schon gehört. Langsam drehte er sich um. Sie reichte ihm ein Handtuch. Er knetete es in seinen Händen.

Tut mir leid, dass ich einfach so hier aufgetaucht bin. Ich hab versucht Max zu erreichen, aber da ging nur die Mailbox… und… ich kann jetzt nicht…“

Ist okay David!“, unterbrach ihn Lisa besorgt. „Was ist passiert?“

Richard… er …. Er ist mein … Friedrich… mein Vater… Friedrich ist auch sein Vater…“

Was?“ Lisa verstand kein Wort.

Friedrich. Er hatte kurz vor der Heirat mit meiner Mutter noch eine Affäre mit Sophie. Richards Mutter. Sie wollte ihn wohl zurückbekommen, ihn abhalten meine Mutter zu heiraten. Aber Friedrich hatte sich dann für Laura entschieden. Sophie, schwanger von ihm, hat seinen besten Freund Claus geheiratet.“

Wie hast du davon erfahren?“, fragte Lisa geschockt. Sie setzte sich auf die Couch. David setzte sich neben Lisa.

Heute Abend war das ‚Kerima’- Familienfest… Laura plant das einmal im Jahr. Als Erinnerung an Claus und Friedrichs Firmagründung… Sophie, sie hat zuviel getrunken. Mal wieder“, er lachte freudlos auf. „Da ist ihr rausgerutscht, dass ‚Kerima’ nie das richtige Familienunternehmen sein wird. Dass Richard auch ein Sohn von Friedrich ist. Und dass Friedrich nur zu dumm und verbohrt gewesen war, das zu sehen…“

Oh mein Gott, David…“ Ohne es bewusst zu merken, griff Lisa nach Davids Hand. Er sah sie mit glänzenden Augen an.

Laura hat Friedrich angeschaut und ist dann wortlos gegangen. Zehn Minuten später ist sie mit dem Auto losgefahren. Ich hab mich derweil mit Friedrich gestritten, Sophie wurde von Richard raus gezogen… Das kann nicht sein- Das ist einfach nicht wahr…“

David“, sagte Lisa leise und nahm ihn in den Arm. Er hielt sich an ihr fest.

 

 
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