Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 39
 

David beendete gerade ein Telefonat mit einem Kunden, als es an seiner Bürotüre klopfte und Max hereinkam.

„Wunderbar!“, begrüßte der Freund David spöttisch. „In der Firma arbeitet doch noch jemand außer mir. Ich bin beruhigt.“

„Was meinst du denn damit?“, fragte David überrascht.

Max setzte sich ihm gegenüber und streckte sich. „Inka hat sich beschwert, dass weder dein noch Richards Büro besetzt sei. Alle Anrufe landen bei ihr. Wollte der Sache nachgehen und bin zu Richards Büro. Weder er noch Alexa sind da. Dann komm ich hierher und Lisa ist auch nicht da.“

„Lisa und Sina liegen im Krankenhaus. Alexa und Richard werden dort sein und sie besuchen.“

„WAS??“, fragte Max geschockt nach. David erzählte ihm von dem Autounfall.

„Okay, dass Alexa ihre Freundin besucht versteh ich ja noch, aber was hat Richard denn mit Lisa und ihrer Tochter zu tun? Hab ich da was verpasst?“, fragte Max verblüfft.

Einen Moment überlegte David, was er sagen sollte. Dann gab er sich aber einen Ruck. Max war sein bester Freund, aber genauso gut mit Richard befreundet.

„Richard besucht eigentlich eher Sina. Sie ist seine Tochter.“ In Kurzform weihte David Max ein, dessen Miene immer geschockter aussah.

„Richard kommt aber auch gar nicht zur Ruhe oder?“, meinte Max schließlich. „Erst erfährt er, dass Claus gar nicht sein leiblicher Vater ist. Dann, dass ihr zwei Geschwister seid. Und jetzt erfährt er noch, dass seine Exfreundin vor Jahren gestorben ist und ihm eine Tochter hinterlassen hat, von der er gar nichts wusste…“

In dem Moment klingelte das Telefon. „Entschuldige kurz. Seidel? Hi Richard… Nein alles in Ordnung… Bei Lisa und der Kleinen auch?... Hmm. Wird wohl ein paar Tage dauern, ich wollte später bei ihnen vorbeischauen… Okay… Ja ich mach mich auch gleich auf den Weg…“ Fassungslos beobachtete Max David, der jetzt loslachte. „Nein, keine Sorge, ich bemüh mich… Ist gut, dann bis morgen. Ciau.“ Er legte auf und sah auf. Max starrte ihn immer noch völlig fassungslos an.

„Max sei mir nicht böse, aber du sahst auch schon intelligenter aus“, neckte David ihn.

„Das war gerade Richard?“, fragte Max und deutete auf das Telefon.

„Ähm ja?“

„Und du hast gelacht. Über etwas, was Richard gesagt hat?“

„Max willst du mir auf was Bestimmtes hinaus?“

„Seit wann redet ihr denn bitte so miteinander??? Oder besser gesagt, seit wann redet ihr überhaupt miteinander?“

„Ich glaube, wir haben erkannt, dass es Wichtigeres als unsere Streitereien gibt“, antwortete David ruhig und packte seine Unterlagen zusammen. „Und jetzt musst du mich bitte entschuldigen. Richard hat mich nämlich geraten möglichst pünktlich zu dem Termin zu gehen. Frenk hasst nämlich nichts wie Unpünktlichkeit.“

„Er hat dir gesagt, dass du pünktlich sein sollst? Und du lachst?“, wiederholte Max. „Früher hättest du dich darüber stundenlang aufgeregt!“

„Jepp, früher hätte auch ich dich genervt und nicht umgekehrt ich weiß. Heute Abend in der Tiki! Dann erklär ich dir alles. Ich muss wirklich los“, sagte David und ließ Max dann alleine in seinem Büro.

„Klar, heute Abend in der Tiki“, wiederholte Max matt.



Zufrieden stieg David zwei Stunden später aus seinem Auto und ging zum Eingang des Krankenhauses. Das Gespräch mit Frenk war sehr gut verlaufen. Richard hatte er eine Sms geschickt.

‚Frenk ist zufrieden. Bin jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus. Treff mich später mit Max in der Tiki. Komm doch auch- hab Max eingeweiht und der dreht jetzt am Rad.’

Richard hatte nur ein „Sehen uns dort“ zurück geschrieben, worüber David geschmunzelt hatte. Der normale Umgang mit Richard tat ihm gut- und Max Gesicht war ein schöner Nebeneffekt gewesen. Dankbarkeit dem Freund gegenüber stieg in ihm auf. Max hatte sich in der letzten Zeit wirklich als wahrer Freund bewiesen. In der Hand hatte David zwei Blumensträuße. Einen großen Strauß roter und weißer Tulpen und einen etwas kleineren aber genauso schönen bunten Strauß. Er freute sich auf die lächelnden Gesichter der beiden. Überhaupt musste er zugeben, dass er sich immer sehr darauf freute Lisa und Sina zu sehen. David klopfte, doch als niemand antwortete öffnete er vorsichtig die Tür. Erst stutze er, dann lächelte er, als er die Beiden in Lisas Bett schlafend vorfand. Lisa in Jogginghose und T- Shirt lag auf dem Rücken, Sina in gleicher Montur, allerdings ganz in rosa, hatte sich ganz eng an sie gekuschelt. Den Arm hatte die Kleine um Lisas Mitte geschlungen und ihr Kopf lag auf Lisas Brust. David stand in der Tür und betrachtete das Bild eine Weile. Eine Krankenschwester kam und lächelte ihm freundlich zu.

„Ich bring Ihnen mal zwei Vasen“, sagte sie leise.


Sina geht’s gut, aber Lisa schaut immer noch extrem müde aus.

Hatte Richard ihm am Telefon erzählt. Jetzt wo sie Sina im Arm hielt und schlief konnte David wieder sehen wie hübsch sie war. Doch auch er bemerkte die dunklen Augenringe und obwohl Lisa fest schlief, sah sie wirklich erschöpft aus. Sina ging es von Tag zu Tag besser und doch schien sich Lisa große Sorgen zu machen.

‚Was bedrückt dich Lisa?’, fragte er sich und betrachtete die beiden noch eine Weile. Und obwohl er sich Sorgen machte, musste er doch lächeln. Die beiden so eng aneinander gekuschelt vor sich zu sehen, rührte David ungemein. Zwischen Sina und Lisa war etwas ganz Besonderes. David nahm die Decke von Sinas Bett und deckte die Beiden vorsichtig zu. Dann schrieb er noch etwas auf ein Blatt und legte es neben die Vasen.

Schlaft euch aus und werdet schnell wieder gesund. David

‚Bis morgen ihr Süßen’, dachte er sich noch und verließ dann leise das Zimmer.



Richard blickte sich suchend in der Tiki- Bar um. An einem der hinteren Tische entdeckte er schließlich Max und David.

„Hey“, sagte er und bestellte dann auch ein Bier.

Max, der von David nun auch den ausführlichen Bericht erfahren hatte, blickte ihn ernst an. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich dir wegen Sina gratulieren darf oder ob ich dich bemitleiden soll wegen dem ganzen anderen Mist, den du in letzter Zeit durchmachen musstest.“

„Du darfst gratulieren“, sagte Richard ruhig, lächelte dann sogar. „Sina ist ein phantastisches Mädchen. Und manches von dem Mist hat sich ja noch in was Gutes verwandelt.“

Obwohl er David nicht ansah, verstand dieser sofort. Doch bevor er etwas sagen konnte, wandte sich Richard nun doch an ihn.

„Wie ging’s den beiden eigentlich?“

„Sie haben geschlafen, da wollte ich sie nicht wecken.“

„Ja das ist wirklich das Beste“, stimmte Richard ihm zu.

„„Wie lief’s eigentlich bei deinem Termin?“

„An sich gut, allerdings sollten wir uns morgen zusammensetzen. Du willst doch Schuhe in die Kollektion aufnehmen. Vielleicht können wir da was deichseln“, sagte Richard.

„Das ist ja phantastisch“, rief David begeistert auf. „Hast du schon einen Termin ausgemacht?“

„Ich hab angefragt wegen nächster Woche. Alexa hat in deinen Kalender geschaut. Alles soweit geklärt. Max es wäre gut, wenn du auch mit kommst. Max?“

Auffordernd sahen David und Richard zu Max hin, der geschwiegen hatte. Der sah sie immer noch ungläubig an. Zwar hatte er sich eine Zusammenarbeit zwischen David und Richard immer gewünscht, dass Richard jetzt aber eine Idee von David- die er noch vor paar Wochen entschieden abgelehnt hatte- unterstütze verblüffte Max jetzt doch sehr. Er fing Luke ab, der gerade an ihm vorbei gehen wollte.

„Luke- für mich bitte nen Whisky.“ Dann wandte er sich an seine Freunde. „Okay- und jetzt nochmal langsam für mich. Was plant ihr zwei um Himmels Willen??“



Derweil wurde Lisa wach. Sina saß wieder auf ihrem eigenen Bett und malte leise vor sich hin.

„Hey Maus, wie geht’s dir denn?“, fragte Lisa.

„Gut Mami! Schau mal, David hat uns Blumen gebracht.“

„David?“, wiederholte Lisa überrascht und sah dann auf die zwei Vasen. Sie griff nach dem Blatt Papier und las es. Sina registrierte Lisas Lächeln und malte grinsend weiter.

 

 
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