Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kap 18
 

Wie geht es ihrer Tochter?“, fragte David, als er Lisa am nächsten Morgen begrüßte. Als sie aufblickte, sah er sie besorgt an. Sie sah müde aus.

Ob was Schlimmes passiert ist?’, dachte er sich.

Danke der Nachfrage. Schon viel besser, sie hat sich zum Glück nichts gebrochen, der Arm ist nur geprellt. Und entschuldigen Sie bitte, dass ich gestern einfach so gegangen bin…“, sagte Lisa nervös. Alexa hatte ihr zwar erzählt, dass David sehr verständnisvoll gewesen war und Lisa den Rest des Tages auch frei gegeben hatte, aber dennoch hatte sie sich Sorgen gemacht.

Freut mich, dass es ihrer Tochter nichts Schlimmes passiert ist“, winkte David sofort ab.

Als Alexa ihm gestern den Grund für Lisas Verschwinden erklärte, war er sehr überrascht gewesen. Er hatte nicht gewusst, dass Lisa eine Tochter hatte. Wenn er ehrlich war, hatte ihn das ja auch nicht interessiert. Um die Einstellung hatten sich ja Richard und Max gekümmert. David hatte sich dann Lisas Mappe von Max besorgt. Der hatte sich zusammengerissen und keinen Kommentar dazu gegeben.

Ihre guten Zeugnisse sprachen wirklich für sich. Bei Familienstand stand „ledig“, was David dann doch überraschte. Frau Plenske wirkte auf ihn eher wie eine „konservativ eingestellte“ Frau. Also zuerst Heirat und dann Kind. Aber er war ja schon von der Tätowierung überrascht gewesen.

In dem Moment kam Richard auf die Beiden zu. Er reichte David eine Mappe.

Die Zahlen, die du wolltest.“

Danke“, sagte David knapp. Friedrich hatte ihnen gestern nach der Vorstandsitzung nahe gelegt, sich die nächsten Wochen zusammen zu reißen.

Ihr seid im Moment die Repräsentanten für ‚Kerima’. Also benehmt euch wenigstens bei solchen Terminen wie ein Team“, hatte er verlangt.

In vier Wochen würden sich die Streitereien erledigt haben und so hatten sich Richard und David auf Waffenstillstand geeinigt. Was immer das auch bedeuten solle.

Alexa kam hinzu. In der Hand hielt sie zwei Umschläge. Sie reichte je einen an David und Richard.

Was ist das?“, fragte David.

Nächste Woche ist der Galaabend. Du weißt schon dieser alte Rom- Abklatsch. Du kommst?“, brummte Richard, der schnell einen Blick auf die Einladung geworfen hatte.

Muss ja sein…“, antwortete David genervt. Er hatte das Event komplett vergessen. Das auch aus gutem Grund. Ihn nervte diese Veranstaltung. Nur Geschäftsleute, alles in Pärchenformation. Es war ein Muss dort zu zweit aufzutauchen- und genauso war es ein Muss, dass ‚Kerima’ dort vertreten war. Der Gastgeber Heinrich Leber war der Herausgeber einer der wichtigsten Modekataloge. Richard und er waren in den letzten Jahren mit ihren Assistentinnen hingegangen. Eine der Situationen, in denen er Richard um etwas beneidet hatte. Alexa war Richard eine große Hilfe während er meist doppelte Arbeit hatte. Hier half das gute Aussehen seiner Assistentin wenig, wenn sie ihm nicht bei den Terminen helfen konnte. Aber jetzt hatte er ja auch eine kompetente Hilfe an seiner Seite. David lächelte.

Frau Berger Sie können?“, fragte Richard.

Ja… Ja natürlich“, antwortete Alexa rasch.

Gut. Bis später“ Mit diesen Worten verschwand er dann auch.

Frau Plenske, Alexa wird Ihnen dann alles zeigen“, meinte David.

Bitte?“, überrascht sah Lisa auf.

Es handelt sich um einen Geschäftstermin und es wäre wirklich wichtig, wenn Sie kommen könnten. Alexa, Hugo wird das Zeug wohl bereit haben“, sagte David und ging dann in sein Büro.

Könntest du mir mal erklären, was das heißen soll?“, fragte Lisa verblüfft.

Das ist eine Art Kostum- Ball. Die Männer tragen Togen und einen Lorbeerkranz, wir Frauen Tuniken und Goldbänder in den Haaren. Ganz im Zeichen vom alten Rom“, erklärte ihr Alexa und verdrehte die Augen. „Mit dir werd ich jetzt aber vielleicht sogar mal Spaß haben“, lachte sie.

Aber ich kann abends nicht. Ich muss auf Sina aufpassen.“

Das ist nicht zum Vergnügen Lisa. Da kommen jede Menge Geschäftspartner von Kerima und wir müssen schauen, dass wir den Überblick behalten- und das sich die beiden Streithähne nicht öffentlich zerfleischen. Das ist der inoffizielle Auftrag von Herrn Petterson. Musste ich früher alleine machen. Davids hohle Begleitung in den letzten Jahren beschäftigte sich lieber mit der Frage, was sie vom Buffet essen darf. Wobei eher was sie nicht essen darf. Können deine Eltern vielleicht auf Sina aufpassen?“

Lisa seufzte innerlich auf. Das gehörte zum Job. Als sie Helga anrief, um zu fragen, stimmte die auch sofort zu.

 

Wenig später rief David Lisa zu sich. Sie war müde, musste dann aber doch lächeln, als sie ihn beobachtete. David hatte mehrere Mappen offen auf dem Tisch liegen. Zwischen den Zähnen hatte er einen Bleistift. Als er Lisa bemerkte, winkte er sie zu sich heran.

Sind Sie sich sischer, dass das die richtigen Sahlen sind?“ brachte er hervor.

Ähm wie bitte?“, gluckste Lisa. Er legte den Stift auf den Tisch und deutete auf die Mappe, die vor ihm lag.

Die Zahlen stimmen wirklich? Ich bekomme das nämlich nicht in die Kalkulation“, meckerte David und sah genervt auf den Monitor. „Und bevor die nicht steht, brauch ich gar nicht weitermachen!“

Lisa las sich schnell die Tabelle durch. Irritiert beobachte David sie dabei. Sie schwieg, dann blickte sie ihn fragend an und deutet auf den Laptop.

Darf ich?“, fragte sie schüchtern. David sprang auf und bedeutete ihr, sich zu setzen. Sie klickte mehrere Felder ein, löschte einiges und fügte andere Zahlen ein. David kam es ewig vor, er traute sich aber nicht Lisas Konzentration zu stören. Er betrachtete sie, wie sie völlig konzentriert arbeitete. Sie schien alles um sich herum zu vergessen, sah verblüffender Weise sogar entspannt aus.

 

Dann- endlich- lächelte Lisa, speicherte alles ab und druckte die Kalkulation aus.

Sie haben nur ein paar Zahlen vertauscht“, erklärte sie und reichte ihm den Ausdruck. Fassungslos las sich David alles durch.

Ein paar Zahlen?“, wiederholte er und grinste Lisa dann an. „Sie haben so ziemlich alles verändert! Frau Plenske Sie sind ein Genie! Vielen Dank!“

Lisa lächelte verlegen. David strahlte sie regelrecht an- am liebsten hätte er sie in den Arm genommen, so erleichtert war er.

Wegen des Events, ich hab da mal Notizen abheften lassen, allerdings bin ich mir nicht sicher, wie viel bzw. wie wenig davon zu gebrauchen ist…“, fing David dann umständlich an.

Ich hab davon noch nichts gesehen, ich bin allerdings noch nicht ganz fertig mit dem Neusortieren, aber…“

Das war kein Vorwurf an ihre Arbeit Frau Plenske“, unterbrach David sie freundlich. „Sie machen Ihre Arbeit wirklich gut. Mit ihrer Hilfe wird das Event sicher ein Erfolg für ‚Kerima’. Ich hoffe doch, dass Sie nicht verhindert sind? Haben Sie jemanden für ihre Tochter?“ David wusste gar nicht, warum er davon anfing, aber es interessierte ihn schon, ob es da jemanden gab. Nur weil Lisa nicht verheiratet war, hieß es ja noch nicht, dass da niemand war. Vielleicht passte ja ihr Freund auf die Tochter auf.

Lisa musste schlucken. David sah sie mit diesem Blick an, den Lisa schon ein paar Mal an ihm gesehen hatte und der ihr ein ziemlich komisches Gefühl im Bauch gab.

Nein… ich meine ja… Also ich hab Zeit. Meine Eltern passen auf Sina auf“, hörte sie sich sagen.

Perfekt“, lächelte David sie an und schaute dann zufrieden auf die Kalkulation. „Wirklich perfekt…“

 

 
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