Kapitel 27
Bewundernd sah sich Lisa in der modern und sehr hell eingerichteten Küche um und pfiff anerkennend. „Wow, die muss ein Vermögen gekostet haben“, stellte sie fest und fuhr zaghaft über die Arbeitsplatte. „Die ist ja aus Stein“, wunderte sie sich und sah David fragend an. „Ja, kann sein. Die Küche war schon drinnen. Meine Vorbesitzer hatten einen Wasserrohrbruch und haben sich wohl für die extra teure Variante entschieden. Alles andere haben sie mitgenommen, aber die ist Maßanfertigung und würde wohl sonst nirgends hinpassen.“
Wie schon zuvor griff er nach Lisas Hand und zog sie zum Kühlschrank. „Schau mal, glaubst Du das ist genug für uns zwei?“ Mit Schwung öffnete er die Türe und fuhr herum, als er Lisas schallendes Gelächter hörte. „Genug für 20 Personen würde ich sagen“, prustete sie und wischte sich einige Lachtränen von der Wange. „Na ja!“ stimmte David zu und auch er musste jetzt lachen. „Hauptsache, Du hast Hunger“, murmelte er und verschwand fast mit dem Kopf im völlig vollgestopften Kühlschrank. Lisa wollte sich nützlich machen und machte sich auf die Suche nach Tellern, musste aber nach wenigen Schranktüren einsehen, dass sie alle leer waren.
„Die Küche haben sie nicht mitgenommen, dafür aber das ganze Geschirr ... und außerdem“, er packte Lisa bei den Schultern und schob sie aus der Küche. „Du bist mein Gast und ich kümmere mich um alles weitere.“ Ihr ‚Aber’ erstickte er mit einem sanften Kuss. „Nix ‚Aber’. Du gehst jetzt bitte in den Garten und machst es Dir auf einer der Liegen bequem und ich spiele mal den Hausmann und sehe zu, dass wir was zu essen bekommen. Bier, Wein oder willst Du lieber Saft?“ Lisa musste über so viel Enthusiasmus lächeln und entschied sich für Saft. David nickte nur und deutete auf die großen Terrassentüren. „Raus in die Sonne. Los, den Kampf mit dem Futter möchte ich nicht unter Deinen prüfenden Augen führen“, feixte er und drehte verschwand pfeifend in der Küche.
Verwirrt sah Lisa ihm nach, dann seufzte sie auf und machte eine kleine Runde im Garten. Dieser war ziemlich groß und sehr naturbelassen. Mitten in der Grünfläche standen 2 Liegen mit wild gemusterten schreiendbunten Auflagen. Obwohl sie ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte, David alleine werkeln zu lassen, ließ sich Lisa auf einer der Liegen nieder und streckte sich wohlig durch. „Das ist Luxus pur, wenn man sich am Nachmittag so entspannen kann“, murmelte sie vor sich hin und sah direkt in die Sonne. Für April war es bereits ziemlich heiß und Lisa genoss die Ruhe des Gartens. Im Hintergrund hörte sie David mit Geschirr klappern, aber sie vermied es, sich neugierig umzudrehen. Ganz langsam driftete sie in eine andere Welt hinüber und dachte über die vergangene Zeit nach.
Friedrich Ratschläge zu einer Typänderung waren ein letzter Schritt zu ihrem Wunsch nach einem anderen Image gewesen und sie bereute nicht, dass sie v.a. Richards Drängen nachgegeben hatte. Die Tage in London hatten ihr gezeigt, wie es ist, wenn man als Frau und nicht nur als guter Kumpel wahrgenommen wurde. Richards Aufmerksamkeit hatten Dinge in ihr zum Vorschein gebracht, die sie bisher nicht wahrgenommen hatte. Selbst ihrem besten Freund Jürgen war aufgefallen, dass Lisa jetzt viel weiblicher wirkte und sich nicht mehr hinter einer freundschaftlich-burschikosen Art versteckte. Sie setzte ihre weiblichen Reize nicht wirklich gezielt ein, aber sie versteckte sie nicht mehr und hatte kein großes Problem mehr damit, dass Männer sie wahrnahmen und anbaggerten – so lange sich die Sprüche im Rahmen hielten. Lediglich ihre offene Art auf Menschen zuzugehen hatte Lisa ein wenig geändert. Sie hatte schnell gelernt, dass Männer diese Art missverstanden und so war sie jetzt ein bisschen vorsichtiger und zurückhaltender.
Das Wochenende mit Yvonne hatte Lisa gut getan. Obwohl sie ihr nichts von Richard erzählt hatte war Yvonne schnell klar geworden, dass Lisas innerliche Veränderung mit einem Mann zusammen hing. Da sie aber von Lisas Schwäche für David wusste und sich dieser am Wochenende auffällig häufig per SMS in Erinnerung gerufen hatte, glaubte Yvonne, dass David der Grund war. Lisa hasste es, Menschen zu belügen, aber in diesem Fall nahm sie auf Richard Rücksicht. Dieser war noch lange nicht soweit, zuzugeben dass er eigentlich ein netter Kerl war und Lisa wollte ihn nicht verlieren. Sie mochte ihn, fühlte sich nach wie vor extrem wohl in seiner Nähe, obwohl sie wusste dass gerade dieser freundschaftliche Umgang eine harte Probe für eine eventuelle Beziehung mit David darstellen konnte. Die gemeinsame Nacht war seither noch nie ein Thema gewesen, aber manchmal, wenn Richard sie festhielt oder sanft küsste, stieg in Lisa eine Sehnsucht nach mehr auf, die richtig weh tat. Sie wollte geliebt werden und fürchtete sich gleichzeitig davor, ihre Liebe dem falschen Mann zu schenken.
Lange hatte sie mit Yvonne über David gesprochen und versucht, ihre Ängste und Hoffnungen in den Griff zu bekommen. Yvonne war extrem begeisterungsfähig und hatte Lisa geraten, sich einfach treiben zu lassen, zu nehmen was sie bekam und nicht zu grübeln. Dass Lisa sich damit schwer tat, war ihr klar, aber sie versuchte, Lisa gut zuzureden. So wie auch Richard, der den Sonntagnachmittag gemeinsam mit David bei Mariella verbracht hatte und dabei auch einiges über Davids Gefühle für Lisa erfahren hatte. Auch er hatte Lisa bei ihrem gestrigen Telefon vorsichtig darin bestätigt, David einfach eine Chance zu geben und genau das versuchte Lisa gerade. ‚Davids Lippen fühlen sich so wahnsinnig gut an’, schwärmte Lisa vor sich hin und erschrak, als sich ein Schatten über sie legte. Verwirrt sah sie auf und sah direkt in Davids braune Augen. „Du bist mit Deinen Gedanken so weit weg, da könnte neben Dir eine Bombe explodieren“, neckte er sie und setzte sich auf die Gartenliege. Sanft strich er Lisa über die Wange und sah sie fragend an. „Sagst Du mir, worüber Du so angestrengt nachgedacht hast?“ wollte er wissen und drückte einen Kuss auf die Nasenspitze. „Über die letzten Wochen, über meine Veränderung und über Dich“, antwortete Lisa spontan und errötete leicht.
„Deine Veränderung zu einer Frau, auf die Mann verdammt gut aufpassen muss“, murmelte David und sah sie forschend an. „Aufpassen?“ „Ja, sicher. Bis vor kurzem hast Du versteckt, wie gut Du aussiehst, aber jetzt ... die Männer sind verrückt nach Dir. Denk doch nur an diesen komischen Fatzke im Lokal. Kaum lasse ich Dich 5 Minuten alleine, schon baggert er Dich an.“ Lisa lachte verlegen auf und musste grinsen, als sie an Rokkos verdattertes Gesicht dachte. „Der hat wirklich geglaubt, dass Du mir das Leben zur Hölle machst mit Deiner Eifersucht“, kicherte Lisa und zwinkerte David zu. „Ich hab mir auch alle Mühe gegeben, ihn einzuschüchtern“, bestätigte David, der ebenfalls von einem Ohr zum anderen grinste.
„Das ist einer der Vorteile in diesem Garten. Hier gibt es zum Glück keine Männer, mit denen ich Dich teilen muss. Ich bin da ein wenig eigen ... vielleicht, weil ich selbst .... also weil ... Du weißt ja, wie oft ich Mariella betrogen habe. Das liegt mir schwer im Magen. Gestern haben wir es geschafft, darüber in aller Ruhe zu reden. Das war richtig erleichternd. Mariella ist mir nicht mehr böse deswegen, sie hat eingesehen, dass mir die ganze Zeit bei ihr etwas gefehlt hat ... und ihr ja auch bei mir, sonst wäre sie wohl nicht bei Lars gelandet. Im positiven Sinne – sie hat ihre Liebe gefunden und ist glücklich. Na ja, zumindest habe ich gelernt, dass man so ehrlich wie möglich sein sollte ... ist laut Mariella die beste Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung.“ Erstaunt sah Lisa ihn an und nahm wahr, wie ernst sein Gesicht auf einmal war. Er stand auf und hielt ihr wortlos die Hand hin. „Darf ich Dich jetzt zum Essen geleiten?“ murmelte er und umarmte sie von hinten. „Auf einen schönen Abend“, raunte er ihr zu und küsste sie sanft auf den Hals. Lisa genoss David Berührung, dann jedoch löste sie sich von ihm und deutete auf den reichhaltig gedeckten Tisch. „Dein Gast verhungert gerade – vielleicht könnten wir das auf später verschieben?“ David kniff ein Auge zusammen und überlegte kurz. „Na gut, aber ich werde darauf zurückkommen.“ „Ist mir klar“, lächelte Lisa ihn an und ging zur Terrasse, um den Tisch genauer unter die Lupe zu nehmen.
David hatte sich tatsächlich viel Mühe gegeben. Der Tisch war mit Kerzen und Blumen dekoriert und verbreiteten eine äußerst romantische Stimmung. Das Geschirr war in Pastellfarben gehalten, jedoch verteilten sich die verschiedensten Farben auf die Teller und Schüsseln. „Gefällt es Dir?“ wollte David wissen und schenkte Lisa Apfelsaft aus einer Karaffe ein. „Du hast Dir wirklich extrem große Mühe gegeben“, staunte Lisa und begutachtete das Essen. Ihr Magen knurrte vernehmlich und sie konnte das Lachen nicht verbeißen, als sie Davids erstaunten Blick sah. „Du und Richard habt Pizza gegessen, wie ich wieder zu Euch gestoßen bin, war nichts mehr da“, erinnerte sie ihn und beugte sich vor, um ihm über die Wange zu streichen. „Nicht so schuldbewusst schauen. Agnes hat im Catering so viel zu Essen, dass sie es auch an arme bedürftige Assistentinnen verteilt. Aber ich hatte einfach keine Zeit.“
Während des Essens unterhielten sich David und Lisa über ihre Freunde, über Musik, Theater, Kino und tasteten sich langsam an das heran, was beiden gefiel. Sie hatten einen absolut konträren Musikgeschmack und auch bei den Kinofilmen konnten sie sich nicht einigen, was besser war. David mochte Actionfilme und Horrorschocker, während Lisa Liebesschnulzen und witzige Filme bevorzugte. „Hm, das wird schwierig, wenn wir mal ins Kino wollen“, stellte David fest und spielte mit einer Cocktailtomate. „Warum? Ist doch bei vielen Leuten so. Aber so lange Du mich nicht zwingst in einen Horrorfilm mitzugehen ist alles o.k. Actionfilme können auch ganz o.k. sein.“ David nickte und ließ die Tomate in Richtung Lisa rollen, die sie auffing und in den Mund steckte. „Gut, abgemacht. Ich begleite Dich in witzige Filme, muss aber nicht in Liebesschnulzen.“ Lisa zwinkerte ihm zu und deutete auf die Tomaten. „Könnte ich bitte noch eine haben?“ Durchdringend sah David sie an, dann nahm er die Schale und setzte sich auf Lisas Stuhllehne. „Natürlich darfst du noch eine haben“, raunte er ihr zu und hielt ihr die Tomate genau vor den Mund. Lisa schluckte hart, beugte sich ein wenig vor und nahm sie zwischen die Zähne. „Danke“, nuschelte sie und nahm David die Schale ab. „Den Rest schaffe ich ganz alleine, bin schon ein großes Mädchen“, kicherte sie verlegen und schupste David von der Lehne. Lachend trollte er sich wieder auf seinen Platz und beobachtete Lisa, die entspannt die Augen schloss.
Sie spürte, dass David sie musterte und brauchte ein wenig, bis sie aufsah. Ihre Blicke trafen sich und Lisa wurde plötzlich wahnsinnig heiß. ‚Das geht viel zu schnell und außerdem ... ich musst mit Richard reden – David wird früher oder später erfahren, dass wir Freunde sind. Es würde ihm nicht gefallen, wenn er es von selbst herausfindet’, mahnte sie sich und beendete den Blickkontakt abrupt. Sie schluckte hart und kämpfte ihr schlechtes Gewissen nieder. ‚Morgen in der Früh rede ich mit Richard, dann ist alles klar’, beruhigte sie sich und starrte abwesend in die Flamme der vor ihr stehenden Kerze. ‚Außerdem solltest Du es langsam angehen lassen. Er weiß genau, was er tun muss, um eine Frau davon zu überzeugen, dass er die beste Wahl ist’, meldete sich ihr innere Stimme und Lisa seufzte leise auf. David sah fasziniert zu, wie Lisa mit der Serviette spielte. Ihr Kampf mit den Gefühlen war deutlich an ihrem Gesicht abzulesen und David musste sich beherrschen um nicht aufzustehen und sie einfach in den Arm zu nehmen. ‚Du bist zu schnell. Lass ihr Zeit’, schimpfte er mit sich selbst und schenkte sich noch ein Bier ein. „Gestern waren Richard und ich ja bei Mariella“, begann er unvermittelt und konnte förmlich spüren, wie sich Lisa wieder entspannte. „Sie haben sich jetzt entschieden. Lars wird diesen Auftrag annehmen, der ein Jahr dauert. Mariella nimmt sich ab Mitte Mai 6 Monate Auszeit, kommt dann aber wieder nach Berlin zurück. Sie wollte schon Anfang Mai weg, aber das geht nicht. Die Zeit für die Einarbeitung der Vertretung ist viel zu kurz und ich bin dann ja auch nicht da. Richard kann nicht alles auf einmal machen.“
Lisa presste die Lippen zusammen. Sie hatte schon wieder verdrängt, dass David – so wie jedes Jahr – für 2 Wochen in den USA und Kanada unterwegs sein würde, um Geschäftspartner zu besuchen. Die wichtigsten Daten standen schon einige Zeit fest und es ging nur mehr um Feinheiten. ‚In zwei Wochen fliegt er’, dachte Lisa betrübt und malte kleine Kringel auf ihre Serviette. Bis jetzt hatte sie den Gedanken weit von sich geschoben, aber langsam wurde es Zeit, sich damit anzufreunden, David einige Wochen nicht zu sehen. „Hey, nicht traurig sein. Ich melde mich regelmäßig, zwei Wochen sind schnell vorbei, wenn man viel zu tun hat. Und das wirst Du haben, glaub mir.“ Sein Lächeln brachte auch Lisa wieder zum Strahlen und mit einem lauten Seufzer schob sie den Teller weit von sich. „So, Ende – sonst platze ich“, entschied sie und grinste David an. „Wer muss den Rest essen?“ fragte sie spöttisch und begutachtete die noch immer mehr als vollen Teller. „Na ja“, kam es kleinlaut von David, bevor er sie schelmisch ansah. „Wir zwei – morgen Abend?“ Lisa verdrehte die Augen und wollte schon den Kopf schütteln, aber sein bittender Blick machte sie ganz wirr. „Na gut, aber Mittwoch habe ich schon was vor. Wenn dann noch was da ist, musst Du Dir ein anderes Opfer suchen.“ David sprang auf und zwinkerte ihr zu. „Damit kann ich leben“, meint er gut gelaunt und begann, die Sachen auf den Servierwagen zu laden.
Gemeinsam räumten sie alles in den Kühlschrank und befüllten den Geschirrspüler. Nachdem die Küche wieder halbwegs manierlich aussah, reichte David Lisa ein mit Baileys gefülltes Glas und prostete ihr zu. „Bereit für den Rundgang durch mein neues Reich?“ Lisa nickte und nippte an der samtigen Flüssigkeit. „Hm lecker, hab ich schon Ewigkeiten nicht mehr getrunken“, stellte sie fest und folgte David, der mit ihr von Raum zu Raum ging und erklärte, wie er sich die Einrichtung vorstellte. Immer wieder kamen Zwischenfragen und David stellte fest, wie gut Lisa und er harmonierten. Lisas eher praktischer Zugang zu manchen Dingen verblüffte ihn und schon bald machte er sich Notizen für den Architekten. „Wenn er die ersten Entwürfe liefert, dann kann ich das noch nachfragen“, meinte er begeistert und öffnete mit Schwung die letzte Türe. „Und das wäre dann das Schlafzimmer.“ Er beobachtete Lisa genau und sah, dass sie ganz leicht errötete.
„Wunderschön“, flüsterte sie und betrat den kahlen Raum. „War auch meine erste Reaktion“, stimmte David zu und erklärte Lisa, wie er sich die Einrichtung für den Raum gedacht hatte. Ohne eine Reaktion hörte Lisa zu und fühlte sich plötzlich David so nahe wie nie zuvor. Es war, wie wenn er ihre Ideen umsetzte und dieser Gedanke nahm Lisa für Sekunden den Atem. Sie bemerkte nicht, dass David mit seinen Ausführungen schon zu Ende war und sie auffordernd ansah. Erst als sich seine Hand an ihre Wange legte, kehrte sie in die Gegenwart zurück. „Das wird ein wunderschöner Raum“, kam es leise von ihr und David nickt zufrieden. „Das denke ich auch. Na ja, jetzt heißt es auf die Entwürfe warten.“
Ein Paket hatte schon vor einiger Zeit Lisas Aufmerksamkeit erregt und jetzt ging sie neugierig darauf zu. „Was ist denn das?“ wollte sie wissen und sah David fragend an. „Ein Gästebett. Das stellt sich angeblich von selbst auf. Hat mir Mariella gestern geschenkt, damit ich so schnell wie möglich einziehen kann.“ „Ah ja, so was hab ich schon in der Werbung gesehen“, meinte Lisa und untersuchte den Karton genauer. „Stellst Du es nicht auf?“ wollte sie wissen und grinste, als David sie verblüff ansah. „Hatte ich nicht wirklich vor, aber vielleicht sollte ich es ausprobieren.“ Gemeinsam befreiten sie das blaue Plastikding aus dem Karton und Lisa schnappte sich die Bedienungsanleitung. „Das sollte zu schaffen sein“, meinte sie und zwinkerte David zu, der das Ungetüm äußerst skeptisch beäugte.
„Siehst Du, das hat doch toll funktioniert“, stellte Lisa einige Zeit später mit großem Stolz fest prüfte die Festigkeit des Bettes. „Sitz, wackelt und hat Luft, sagt man“, grinste sie David an, der noch immer skeptisch auf das Bett sah. „Jetzt mach schon, probier es aus. Mehr als runterrollen kannst Du ja nicht“, neckte sie ihn und schrie erschrocken auf, als David mit Schwung auf das Bett sprang. Das Ding wackelte wohl ein wenig, aber zu Davids Erstaunen hielt es die Luft und war gar nicht so unbequem. „Hey, das ist gar nicht so schlecht“, stellte er fest und streckte die Hand nach Lisa aus. „Komm her, das musst Du testen“, bat er Lisa, die ihn mit einem leisen Lächeln musterte. ‚Typisch David! Für jede Überraschung gut’, dachte sie und näherte sich vorsichtig dem Bett. David ging das nicht schnell genug, deshalb rollte er sich vom Bett und hob die völlig überrumpelte Lisa hoch.
Sanft ließ er sie auf das Bett gleiten und legte sich zu ihr. Er drehte sich auf die Seite und auch Lisa wandte sich ihm zu. Ihre Nasenspitzen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt und weder Lisa noch David konnten den Blick vom andern lösen. Auf einmal lag eine knisternde Spannung in der Luft, die beiden den Atem nahm. Ganz langsam hob Lisa die Hand und streichelte David über die Wange. Sanft fuhr sie seine Gesichtskonturen nach um schließlich seine Lippen nachzuzeichnen. David lag so still wie möglich und genoss die sanften Berührungen. Sein Blick suchte den ihren und hielt ihn fest. Wer sich dann zuerst bewegte hatte, konnten beide nicht sagen, aber ihre Lippen trafen sich zu einem fordernden und leidenschaftlichen Kuss und diesmal war es Lisa, die den Kuss immer weiter vertiefte und David damit an den Rand seiner Selbstbeherrschung brachte.