Kapitel 18
Kritisch begutachtete sich Lisa noch einmal im Spiegel der Liftkabine und holte tief Luft. Die Spuren ihrer fast schlaflosen Nacht hatte sie ganz gut weggeschminkt und so sah ihr eine junge, hübsche und auch ein wenig nervöse Frau entgegen. Richards Aussage bezüglich des sexy Outfits hatte ihr einiges Kopfzerbrechen bereitet und aus einem Bauchgefühl heraus hatte sie sich für ein Mittelding entschieden. Den restlichen Sonntagnachmittag hatten Richard und sie noch für einen Bummel durch Londons Innenstadt genutzt und Lisa war in einem der vielen Jeansshops hängen geblieben. Die enge, mit Strasssteinen und Nieten besetzte Jeans mit einer passenden weißen Bluse mit eingenähtem Gürtel hatten sie quasi angebettelt mitkommen zu dürfen, ebenso wie die weiß-beigen Westernsabots. Diese Anschaffung hatte wohl ein ziemliches Loch in ihre Reisekasse gerissen, aber sie hatte sich in dem Outfit so wohlgefühlt, dass sie einfach nicht widerstehen konnte. Abgerundet wurde ihr Erscheinungsbild durch die neuen Kontaktlinsen, ein dezentes Make-up und ausgeföhnte und in Locken gedrehte Haare.
Nervös schloss sie die Augen, als der Lift in der 14. Etage hielt. Es war schon recht spät, aber Lisa hatte es zu Hause nicht mehr ausgehalten und war noch zu Jürgen auf einen Kaffee gegangen. Dieser hatte sie natürlich mit Fragen überhäuft und so war sie für ihre Verhältnisse knapp dran. Bei Kerima herrschte schon rege Betriebsamkeit und so erregte Lisa einiges Aufsehen, während sie zu ihrem Schreibtisch ging. ‚Gar nicht so schlimm’, dachte sie, als sie die kleinen Papierberge sah und lächelte, als sie Agnes Stimme hörte. Sie schlenderte zum Catering und musste sich sehr zusammenreißen, als sie Richard sah, der es sich dort gerade bequem machte. Neugierig musterte sie ihn und musste ein Lachen verbeißen. Er war wieder Richard von Brahmberg, der unnahbare Geschäftsmann und für Sekunden fragte sie sich, ob sie das Wochenende nur geträumt hatte. Der dunkle Anzug stand ihm gut, aber die streng nach hinten frisierten Haare reizten Lisa. ‚Er bringt Dich um, wenn Du sie ihm zerzaust’, grinste ihre innere Stimme, der Lisa vollkommen recht gab. Trotzdem juckte es sie wahnsinnig in den Fingern, als sie sich neben Richard auf einem Hocker niederließ und Agnes mit einem fröhlichen ‚Guten Morgen’ begrüßte.
„Lisa! Schön, dass Du wieder da bist. Hattet ihr ein schönes Wochenende?“ Richard und Lisa sahen sich kurz an, dann lächelten beide. „Ja, war ganz o.k. London ist eine tolle Stadt, aber jetzt bräuchte ich Urlaub, um mich auszuruhen“, meinte Lisa leise und sah Richard von der Seite an. Dieser nickte zustimmend und nahm einen großen Schluck Kaffee aus seiner Tasse. „Das Wetter hatte Mitleid mit uns. So konnte Lisa ihr Megaprogramm durchziehen“, murmelte er. Auch er hatte eine eher unruhige Nacht hinter sich und im Moment hätte er Lisa am liebste fest in den Arm genommen und sich ein wenig Wärme und Zuneigung von ihr geholt. Ihr Grinsen war ihm durchaus nicht entgangen, als sie ihn gemustert hatte und ihr Blick an seiner strengen Frisur hängen geblieben war. ‚Wage es ja nicht’, hatten seine Augen signalisiert, aber er war auf alles gefasst gewesen.
Eine Weile beantworteten sie Agnes neugierige Fragen, dann wurden sie jedoch von Sabrina unterbrochen, die mit einem Freudenschrei auf Richard zustürmte. „Mensch, Richard! Schön, dass Du wieder da bist. War es sehr schlimm mit der Plantschkuh? Nur ein bisschen eine neue Fassade macht ja aus einer Landpomeranze auch nicht die ideale Begleitung“, stellte sie fest und schmiegte sich an seinen Oberarm. Richard holte tief Luft, aber Sabrina war so richtig in Fahrt gekommen. „Hast Du mir was mitgebracht?“ gurrte sie und wollte Richard küssen, was er jedoch mit einer schnellen Ausweichbewegung verhinderte. „Nicht in der Firma“, knurrte er sie an, schüttelte jedoch ihren Arm nicht ab, der sich fest um seine Taille legte. „Wenn Du was wissen willst, dann komm doch heute Abend zu mir, dann können wir .... reden“, beendete er den Satz mehr als zweideutig und sah dabei Lisa fest an. Diese schüttelte leicht den Kopf und verdrehte die Augen. „Und jetzt lass mich bitte los, das ist mir unangenehm“, motzte Richard Sabrina leise an, die munter vor sich hin plapperte.
„Lisa? Kannst Du bitte kurz mit in mein Büro kommen? Wir sollen uns bei meinem Vater wegen eines Termins melden“, setzte er nach und wand sich aus Sabrinas Umarmung. Gereizt sah diese Lisa und Richard nach, die in seinem Büro verschwanden. „Die bildet sich wohl ein was besseres zu sein, nur weil sie jetzt ein bisschen besser aussieht“, giftete Sabrina vor sich hin und fuhr herum, als sie Mariellas Lachen hörte. „Ein bisschen besser? Sag mal brauchst Du eine Brille? Sie sieht sagenhaft gut aus“, stichelte diese und erklomm einen Barhocker. „Bitte einen starken Kaffee, das wird heute noch ein harter Tag“, bat sie Agnes und sah nachdenklich auf die Türe zu Richards Büro. Sie hätte schwören können, dass Richard Lisas Hand gefasst hatte, nachdem er die Türe geöffnet hatte und das war eine Geste, die nicht gerade typisch für ihren Bruder war. Zudem geisterte noch das gestrige Gespräch mit David durch ihre Gedanken. Mehrmals hatte sie ihn mehr oder minder direkt auf sein Verhältnis bzw. seine Gefühle für Lisa angesprochen, aber er war ihr ziemlich geschickt ausgewichen.
Seine Argumente gingen über perfekte Assistentin, tolle Freundin mit der er reden konnte über interessante Frau bis zu viel zu naiv und schüchtern, um Männer richtig einschätzen zu können. Aber ihn drauf festzunageln, dass er anscheinend mehr für Lisa empfand, als nur Freundschaft war ihr nicht gelungen. Trotzdem war sie sicher, dass David durch Lisas äußere Wandlung total verunsichert war. Bisher war sie seine Freundin gewesen, die niemand sonst beachtete. Er hatte sich ihrer sicher sein können, aber jetzt? Mit dem Aussehen erregte sie definitiv das Interesse der Männerwelt und die Chance, dass sie ein anderer Mann anbaggerte und sie ihm ‚wegnahm’ war ziemlich gestiegen. Nachdenklich rührte Mariella in ihrem Kaffee und versuchte, Sabrinas gehässige Bemerkungen einfach zu ignorieren. Sie hatten sich vor langer Zeit auseinander entwickelt und Mariella versuche konsequent, Sabrina klar zu machen, dass ihr ihre Art ungeheuer auf die Nerven ging. ‚Das musst Du ihr wohl mal direkter sagen, die sanfte Tour versteht sie einfach nicht’, grübelte Mariella nach, als sich eine Hand auf ihren Rücken legte.
„Hallo Schönheit“, wurde sie liebevoll von David begrüßt, der sie – für dies Uhrzeit ausgesprochen ungewöhnlich – anstrahlte. „Hallo David, war treibt Dich denn so früh in die Firma?“ neckte sie ihn und fuhr zusammen, als sie Sabrinas hohe Stimme hörte. „Na vielleicht hat er Sehnsucht nach der Plantsche. Die ist übrigens schon da, aber sie ist bei Richard im Büro. Wahrscheinlich muss er noch gut Wetter machen, weil er zu wenig Zeit mit ihr verbracht hat, bevor sie zu Eurem Vater müssen.“ Dankbar griff David nach dem Kaffee, den ihm Agnes hinhielt. „Wenn Du so neugierig bist, dann solltest Du Richard direkt fragen“, schlug David vor und grinste Mariella an. „Ihr seid ja so gut miteinander, da stört es ihn sicher nicht, wenn Du Dich mal richtig um ihn kümmerst“, überlegte er laut und sah sie über den Rand des Kaffeebechers an.
Sabrina runzelte die Stirn, dann nickte sie. „Jau, Richard braucht echt jemanden, der sich um ihn kümmert. Da bin ich wohl die richtige Frau für“, murmelte sie vor sich hin und ließ sich vom Hocker gleiten. „Bis später“, winkte sie Mariella, David und Agnes zu und stolzierte zu ihrem Schreibtisch. „Da möchte ich bitte dabei sein, wenn sie Richard klar macht, dass sie die richtige Frau für ihn ist“, prustete Agnes los und wischte sich einige Lachtränen aus den Augen. „Das könnte interessant werden“, stimmten ihr David und Mariella zu, bevor sie sich in ihre Büros verzogen.
Richard hatte die Türe fest hinter Lisa geschlossen und sie sanft in die Arme gezogen. „Guten Morgen, meine Kleine. Du siehst fantastisch aus“, murmelte er und küsste sie ganz sanft auf den Mund. „Guten Morgen, Herr von Brahmberg“, neckte sie ihn und legte ihre Arme um seine Taille. „Hab ich den Sehtest bestanden?“ Er zwinkerte ihr zu und nickte. „Oh ja, das Outfit ist klasse, wenn Max Dich so sieht braucht er ein Sauerstoffzelt.“ Lisa kicherte leise, dann hob sie die Schultern. „Kannst Du bitte Frühstück bestellen, ich würde dann gerne los“, lächelte sie ihn an und fuhr ihm ganz leicht über das Haar. „Das hat Dich vorhin schon gejuckt“, stellte er lakonisch fest und umfasste ihre Hände. „Hör bloß auf. Verwuschelte Haare ... wer soll mich denn hier noch ernst nehmen“, flachste er weiter und löste sich seufzend von Lisa. „Bringen wir den Anruf hinter uns?“ Lisa nickte und nahm Platz. Das Gespräch dauerte nicht lange und endete mit einer Einladung in die Villa Seidel für den Abend. Lisa nickte ergeben und sah Richard mit einem unbestimmten Lächeln an, als dieser auflegte. „Ui, da wird Sabrina aber traurig sein. Du hast sie doch für heute Abend eingeladen“, imitierte sie Sabrinas Stimme und räusperte sich, als er sie erstaunt ansah. „Hab ich das? Egal – ich will ihr sowieso nur klar machen, dass sie mich nervt und sich ja nicht einbilden soll, dass das was Ernsteres wird zwischen uns. Sie klammert mir zu sehr, das mag ich nicht“, stellte er nüchtern fest und fixierte Lisa. „Außerdem ... ihre Kommentare Dir gegenüber nerven, das werde ich ihr abgewöhnen“, stellte er ungewohnt ernst fest.
Sabrinas böser Blick folgte Lisa, bis diese an ihrem Platz war. ‚Gott sei Dank hast Du keine Ahnung, was in London wirklich passiert ist’ überlegte Lisa und zog ein wenig die Schultern hoch. ‚Das würde einer mittleren Katastrophe gleichkommen’, grummelte sie vor sich hin und fuhr zusammen, als sie Davids Stimme hörte. „Guten Morgen, Lisa. Schön, dass Du wieder da bist“, begrüßte er sie und hielt die Türe zu seinem Büro auf. „Hast Du Lust auf einen kleinen Plausch beim Kaffee?“ lud er sie ein und schloss die Türe hinter ihr. Sanft zog er sei in seine Arme und küsste sie auf die Wangen. „Du siehst fantastisch aus“, stellte er fest und ließ seinen Blick über ihr Outfit gleiten. „Danke, hab ich mir aus London mitgebracht“, stotterte Lisa und hätte am liebsten ihre Hände auf die Wangen gelegt. Sie glaubte, Davids Lippen noch zu spüren und musste sich eisern zusammenreißen, um nicht vor Verlegenheit zu erröten. Schon früher hatte er sie auf die Wangen, oder die Stirn geküsst, aber heute war es irgendwie anders. Er war ganz anders. David schien sich richtig zu freuen, dass sie da war und das Glitzern in seine Augen verunsicherte Lisa. ‚Was zum Geier will er?’ überlegte sie angespannt und lehnte sich abwartend zurück.
„Erzähl mal. Wie war es in London? Ist doch eine tolle Stadt. War Richard halbwegs nett zu Dir, oder hat er das Ekel raushängen lassen? Was ist mit Meredith, sie war wohl anstrengend? Was hab ihr denn alles so angestellt?“ wollte David nun neugierig wissen. Er hatte große Mühe damit, Lisa nicht einfach in die Arme zu nehmen und sie zu küssen, deshalb entschied er sich für den Kaffeebecher, den er nun mit beiden Händen umschloss. Neugierig musterte er sie und wünschte sich – nicht das erste Mal seit Donnerstag – an Richards Stelle gewesen zu sein.
Am Rückflug von London hatten Richard und sie vereinbart, welche Details ihrer Reise sie nicht erwähnen würden und hatten eine ‚Sprachregelung’ vereinbart, um zu neugierige Nachfragen zu verhindern. Davids interessierter Blick ließ sie aufstrahlen und sie erzählte in groben Zügen, was sie alles erlebt hatten. Manchmal fragte David Details nach bzw. wunderte sich, dass Richard zum Beispiel mit ihr in Kew Gardens war. Lisa zuckte bei den eher heiklen Themen nur die Schultern und sah David unschuldig an. „Da musst Du schon Deinen Bruder fragen, mir war es sehr recht, dass er mich begleitet hat“, antwortete sie mehrmals und langsam bekam sie ein schlechtes Gewissen. Vor allem das Gespräch über die Suite behagte Lisa nicht so ganz. Immer wieder kam David darauf zurück, dass es sicher nicht einfach gewesen war, sich mit Richard über so viele Stunden zu arrangieren und er aus Erfahrung wusste, dass Richard kein guter Gesprächspartner beim Frühstück war. Lisa konnte mit dieser Erfahrung nicht dienen und lächelte David nur an. „So brummig wie Du tust war er nun auch wieder nicht“, meinte sie abschließend und beschloss, das Thema zu wechseln. Davids Fragen gingen ihr langsam zu sehr ins Detail und sie wollte nicht in die Situation kommen ihn wirklich anzulügen. ‚Na ja, ausweichen ist wohl erlaubt?’ flüsterte ihre innere Stimme und Lisa verdrehte ganz leicht die Augen. ‚Erstens ja, zweitens geht es ihn überhaupt nichts an’, giftete sie innerlich zurück und änderte ihre Sitzposition.
„Es tut mir übrigens leid, dass ich Dich am Samstag nicht erreichen konnte, aber Du warst mit Marcella gerade im Begriff zu gehen. Deshalb musste ich Dich am Sonntag stören, das war doch o.k.? Oder hätte ich … also hätte es gereicht, wenn wir heute … weil wir waren ja sowieso schon auf den Weg zurück.“ Sie atmete tief durch und ärgerte sich, dass sie so herumstotterte. Andererseits konnte sie David nicht direkt fragen, was sie eigentlich wissen wollte, bzw. - wie sie zugeben musste - nicht wissen wollte. „Das war echt ein blöder Zufall“, hörte sie Davids Stimme nun sehr nah und sah erstaunt auf. Er hatte sich auf die Lehne ihres Sessels gesetzt und sah sie jetzt so treuherzig an, dass sie fast lachen musste. „Ich hab Marcella nur zum Taxi begleitet und Mariella hat vergessen mir zu sagen, dass Du angerufen hast. Das hab ich erst viel später erfahren. Es war ihr richtig peinlich, aber … na ja, da war es zu spät um sich noch bei Dir zu melden.“ Ungläubig sah sie ihn an und langsam sickerte in ihr Bewusstsein, dass sie sich anscheinend nur um Minuten verpasst hatten. Sie vermied es, ihn anzusehen und starrte kurz vor sich hin. „Schade“, meinte sie mit leiser Stimme. „Also Schade, dass ich Dich nicht erreicht habe, dafür hat es ja am Sonntag geklappt.“ Davids Nähe machte ihr zu schaffen und sie fragte sich, wie sie ernsthaft auf die Idee gekommen war, dass sie ihn einfach aus ihrem Gefühlsleben verbannen konnte. ‚Weil er bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit mit einer anderen Frau herumflirten wird und es sonst viel zu weh tut. Außerdem wirst Du sowieso nur unter der Kategorie Seelentrösterin geführt’, mahnte das kleine Teufelchen in ihr. „Genau“, murmelte sie und erschrak, als David sie erstaunt ansah. „Was meinst Du?“ erkundigte er sich, doch diesmal blieb Lisa eine Antwort schuldig.
Sie stand auf und war schon bei der Türe, als sie Davids Hand auf ihrer Schulter spürte. „Das mit dem Abendessen habe ich ernst gemeint. Vielleicht hast Du ja mal Zeit und wir könnten uns ein bisschen unterhalten. Nicht nur über Kerima, sondern auch so. Also, nur wenn Du Lust hast.“ Bittend sah er sie an und seine Augen strahlten in einem ganz eigenartig warmen Glanz. „Gerne David, sehr gerne. Aber erst gegen Ende der Woche. Heute sind Richard und ich zum Rapport bei Eurem Vater, morgen hab ich Mädelabend und am Mittwoch sollte ich mich bei meinen Eltern sehen lassen, bevor sie mich enterben.“ David grinste. „Das sind drei extrem triftige Gründe, aber vielleicht am Donnerstag? Wann und wohin können wir ja dann spontan entscheiden.“
Lisa nickte ihm zu und seufzte tief auf. „Dann geh ich mal das Chaos beseitigen“, meinte sie mit einer leidenden Miene, die David zum Grinsen brachte. „Ach Du meinst das Papier auf Deinem Schreibtisch? Ich hab’ es Dir schon vorsortiert.“ Mit großen Augen sah Lisa ihn an, dann lächelte sie ein wenig schief an. „Toll! Danke.“ „Hey, ich wollte Dir nur helfen“, neckte er sie gespielt beleidigt und verzog weinerlich die Unterlippe. „Bist ein toller Chef“, gab sie ein wenig vorlaut zurück und fuhr ihm zart über die Wange. Er öffnete Lisa galant die Türe und sah im Augenwinkel Max auf das Büro zukommen. „Ich komm dann später mit der Post“, versprach Lisa und wandte sich ihrem Schreibtisch zu. „Mach das, ich harre Deiner“, antwortete er schnell und grinste breit, als er Max Gesicht sah. Dieser hatte wohl schon von Lisas Veränderung gehört, doch was er sah verschlug ihm die Sprache. Fassungslos musterte er Lisa und sah hilflos zu David. ‚Das ist Lisa?’ formten seine Lippen eine stumme Frage, die David mit einem Kopfnicken beantwortet. „Komm rein Max, Du siehst aus, als ob Du einen Cognac brauchen würdest“, sprach er seine Freund an und schloss hinter dem noch immer völlig verwirrten Max die Türe.