Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  Kapitel 058
 

KAPITEL 58  – Eröffnungen

 

Lisa saß auf dem Badewannenrand. Sie saß da schon recht lange.

Heute war die Eröffnung des Streichelzoos – und in zwei Stunden würde hier alles von Besuchern, Presse und wichtigen Leuten wimmeln.

Sie trug bereits ihre Unterwäsche und ihre Schuhe – auch die Haare waren bereits gemacht, sie war geschminkt und dezent parfümiert. Sie musste nur noch das Kleid, das auf einem Bügel an der Badezimmertür hing, überziehen und hinuntergehen.

Doch sie blieb sitzen.

Welch ein Unterschied zu einem ähnlichen Ereignis vor sechs Jahren.

Oh Lisa – tu es jetzt. Sie riss die Packung auf und befolgte die Anweisungen. Auch heute zitterten ihr die Hände – wie Damals – aber heute war es Vorfreude. Ok – wenn ich Recht hatte mit meiner Vermutung – müsstest Du schon zu sehen sein...

Lisa behielt den Streifen in der Hand und wartete. Blau. Es gab kein Vertun. Aber sie hatte es eh schon gewusst. Sie hatte wieder mehr Hunger und war etwas müde und sie bildete sich ein, dass ihr Bauch auch schon ein bisschen zu sehen war... Mehr nicht.

„Mama!“ es pochte an der Tür „Papa sagt, ich soll Dich daran erinnern...“ er klang nun mächtig konzentriert „.. dass es Deinem Geschlecht nachgesagt wird, unpünktlich zu sein. Und er fragt, ob Du diesem Vorurteil nicht entgegentreten möchtest.“

Lisa musste grinsen – es war ein Spiel zwischen Ihnen geworden: Sie gaben Matty Botschaften für den anderen mit – und die wurden immer schwieriger! Aber Mattias hatte bislang immer alles richtig überbracht.

„Kannst Du zu Papa gehen und ihm etwas von mir sagen?“

„Jepp!“

„Sag ihm – das weibliche Geschlecht leistet dem männlichen Abbitte und ersucht um Hilfe.“

Mattias wiederholte das und fügte hinzu „Papa soll kommen?“

„Ja Liebling – er soll mir mit dem Kleid helfen.“

„Ich kann Dir helfen!“

„Nein Matty – bitte richte das Richard aus.“

Mattias stellte seinen Vater im letzten Vorbereitungsgespräch mit Eric.

„Nun Knirps – kommt sie?“

„Nein – sie sagt“ – Mattias schloss konzentriert die Augen und sagte auf „- das weibliche Geschlecht leistet dem männlichen Abbitte und ersucht um Hilfe.“ Er öffnete die Augen wieder und grinste seinen Vater an „Du sollst ihr beim Kleid helfen – sagt sie. Glaub ich aber nicht.“

Richard zog die Brauen hoch „Wieso glaubst Du das nicht?“

„Mama will, dass Du hochkommst – bestimmt will sie wieder knutschen!“

Richard lachte – „Na – wenn das so ist...“

Er nahm zwei Stufen auf einmal. Im Schlafzimmer war sie nicht. „Lisa?“

„Im Bad – komm rein.“

Da saß sie – in sehr hübscher Unterwäsche auf dem Rand der Badewanne.

„Sehr niedlich anzusehen Liebes – aber wir haben dafür jetzt keine Zeit.“

Sie streckte die Hand nach ihm aus und zog ihn neben sich.

„Lisa – da hocken wir nun beide auf diesem Sanitärobjekt – und was jetzt?“

Ohne Worte drückte Lisa ihm den Teststreifen in die Hand.

Richard starrte darauf nieder.

Lisas Stimme war heiser „Ich bin schwanger.“

Richard sagte gar nichts. Er saß da, sah auf den Streifen in seiner Hand und schwieg.

Lisa sprang auf „Verdammt Richard – wenn Du keine weiteren Kinder wolltest, hättest Du es mir sagen müssen!“

Er saß immer noch gänzlich stumm dar.

Sie presste die Hand vor den Mund, dennoch entrang sich ihrer Kehle ein gequälter Laut und sie wollte aus dem Bad laufen. Richard war nun blitzschnell auf den Füßen, umfasste ihre Taille und zog sie an sich.

Lisa stemmt die Hände gegen seine Brust „Kannst Du nicht was sagen? Verdammt – und ich hab gedacht, Du freust Dich!“

Ungeachtet ihrer Gegenwehr zog er sie noch fester in seine Arme „Gib mir einen Moment, bitte...“

War das seine Stimme? So brüchig, so leise?

Ihre Gegenwehr erlahmte. Er umfasste sie unterhalb ihres Gesäßes und hob sie hoch. Lisa umschlang seine Hüfte mit ihren Beinen und umarmte ihn jetzt wirklich. Er trug sie ins Schlafzimmer, setzte sich in einen Sessel und zog sie auf seinem Schoß.

Ihre Blicke begegneten sich und er erwiderte ihre fragende Miene mit der Andeutung eines Lächelns. „Ich habe Mattias für ein Geschenk gehalten, das absolut einmalig ist. Man hat mir Damals gesagt, die Wahrscheinlichkeit, dass ich Vater werden könnte, sei absolut minimal... Matty ist für mich wie ein Wunder – und nun zeigst Du mir so mir nichts, Dir nichts – und ohne jede Vorwarnung – das da!“ Er hob den Test hoch, den er immer noch in der Hand hielt. 

Lisa runzelte die Stirn „Wenn Du mich diesmal fragst, wer der Vater ist – kannst Du was erleben!“

Richard drückte einen Küss auf ihre ärgerliche Gesichtsmimik „Daran habe ich nicht einmal gedacht! Ich habe eigentlich überhaupt nicht an diese Möglichkeit gedacht – weil ich sie für außerhalb jeder Realität hielt.“

Lisa war etwas besänftigt, wollte es aber genau wissen „Und nun – freust Du Dich auf noch ein Kind? Wegmachen tue ich es nicht!“

„Bist Du verrückt!? Natürlich freue ich mich. Und wie. Entschuldige, wenn ich es nicht gleich zeigen konnte – ich war so komplett überrascht...“

„...und überfordert..“

„Auch das. Aber Lisa – bitte – Du musst mir glauben – ich freue mich sehr auf dieses Kind.“

„Dann wirst Du diesmal bei der Geburt dabei sein?“

„Nichts kann mich davon abhalten!“

Lisa entspannte sich langsam etwas. Sie boxte ihn ein bisschen in die Seite „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt! Dachte schon, es wäre Dir dann zuviel Familie...“

Er zog sie näher und rieb sein Gesicht an ihrem Hals „Mit Dir zusammen kann es gar nicht zuviel Familie geben. Vielleicht wird es ja ein Mädchen – eines, das aussieht wie Du.“

„Vergiss es – das wird ein Junge. Bin mir sicher.“

„Wieso – verrät der Streifen auch das?“

„Nein – natürlich nicht! Aber ich weiß ganz genau, wann das Kind gezeugt wurde und ich weiß, was es wird. Und wenn Du mich jetzt für komplett durchgeknallt hältst, kann ich auch nichts dafür!“

Richard lachte – „Dann suche ich einen Mädchennamen aus und Du einen Jungennamen.“ Er legte die Hand auf ihren Bauch und sein Mund hielt dicht vor dem ihren an „Ich halte viel von weiblicher Intuition – aber Du kannst nicht wissen, wann das Kind gezeugt wurde oder was es wird.“

Er bereitete Lisas kleinem Ich-weiß-es-aber-besser Lächeln ein Ende, indem er sie küsste.

Nach einer ganzen Weile lösten sie sich wieder voneinander. Lisa streichelte sachte seine Wange „Du machst mir nichts vor oder? Du freust Dich wirklich ja?“

Er zog ihre Hand von seinem Gesicht und drückte ihr einen Kuss auf die Innenfläche „Bei allem was mir etwas bedeutet – ich freue mich auf das Kind. Lisa – Du bist eine wunderbare Frau. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Es ist für mich kaum fassbar, dass wir zusammen sind. Und nun setzt Du noch einen oben drauf. Ich bin glücklich – überglücklich. Und egal ob Sohn oder Tochter – ich kann es kaum erwarten, bis das Kind da ist. Und diesmal werde ich alles mitbekommen.“

Lisas Lächeln war immer weicher und zärtlicher geworden, je länger er geredet hatte „alles mitbekommen? Auch meine Launen? Meinen dicken Bauch?“

„Ich werde Dir Deinen Bauch jeden Abend eincremen und Dir den Rücken massieren...“ Seine Hand strich federleicht über ihren Magen „Und ich möchte beim Ultraschall dabei sein und bei der Geburt.“ Er schob sie etwas von sich „Muss ich auch Windeln wechseln?“

Lisa sah ihn überrascht an, erkannte aber dann das ihr inzwischen altbekannte Funkeln in seinen Augen. Sie zog sein Gesicht wieder zu sich herab und küsste ihn. In ihr war Erleichterung und sehr viel Liebe und Glück. Er freute sich wirklich – da war sie sich jetzt sicher.

 

Sie erschienen recht spät unten. Eric war schon ziemlich nervös geworden. „Wo bleibt ihr denn? Sind schon jede Menge Gäste da!“ Da musste Lisa ihm beipflichten. Der Parkplatz war schon gut gefüllt und sie erkannte bereits auf den ersten Blick sehr viele bekannte Gesichter. Die heutige Eröffnung war nur für die Dorbewohner und für geladene Gäste. Ab Montag würde dann der reguläre Betrieb losgehen.

Alsbald stand Lisa inmitten einer großen Menschenmenge und begrüßte, plauderte, beantwortete Fragen. Und immer wieder zwischendurch begegnete sie Richards Blick, der wie eine sanfte Liebkosung war.

„Lisa – Du siehst heute aber wundervoll aus!“ Laura zog sie in eine Umarmung.

„Oh – ich freue mich, dass ihr auch kommen konntet!“

Laura musterte Lisa von oben bis unten „Tipp Topp meine Liebe. Du siehst sehr elegant aus – und sehr glücklich...“

„Das bin ich auch“, antwortete Lisa sehr leise.

Laura wollte noch etwas sagen, aber in diesem Moment begrüßte Richard – wie sie es abgemacht hatten – die Gäste. Anschließend übergab er an Bea, die zusammen mit ihrem Mann die Führung kommentierte. Matty ging an Erics Seite ganz vorne mit, Richard etwas weiter dahinter mit Friedrich, Conny und Nathan und Lisa bildete eine Gruppe mit Laura, Mariella und David. Letzter schob Mariellas Rollstuhl – vor allem an Stellen, wo es für sie sehr schwer zu schieben gewesen wäre.

Bea und Niklas machten ihre Sache prima. Bei jedem Gehege hielten sie kurz an und erläuterten ein bisschen – nicht zuviel – Richard hatte ihnen eingeschärft sich kurz zu fassen – dies war keine Führung im eigentlichen Sinne, sondern eine Eröffnung.

Lisa versuchte die Führung aus den Augen ihrer Gäste zu sehen. Aber in ihr war so viel Stolz auf das Geleistete... Die liebevoll erstellten und doch zweckdienlichen Gehege. Die Schilder und Tafeln, die interessierten Besuchern zusätzliche Auskünfte gaben. Die hübsch angelegten Rundwege. Lisa begann zu lachen, als sie sah, dass sogar ihre gut angezogenen Gäste an den Automaten Futter kauften und sich in die Gehege zu Eseln, Rehen und Ziegen begaben.

Bei dem Kaninchengehege hob David seine Frau aus dem Rolli und setzte sie auf die Begrenzung zum Gehege, so dass sie näher am Geschehen war. Lisa sah es mit Freude – man konnte deutlich sehen, dass zwischen den Beiden wieder sehr viel Gefühl und Zärtlichkeit war.

Laura war neben Lisa stehen geblieben. Sie tauschten ein Lächeln und Laura trat näher heran „Sag mal Lisa – ich mag kaum fragen, aber bist Du wieder schwanger?“

Lisa sah sie völlig überrumpelt an „Woher weißt Du... ich meine... Laura! Das gibt es doch nicht – auch Richard und ich wissen es erst seit ein paar Stunden.“

Laura umarmte Lisa „Dich umgibt so eine Aura, als könnte Dich heute nichts erschüttern... Kein Angst – ich sag es nicht weiter.“

Lisa handelte – wie immer – impulsiv „Was meinst Du – möchtest Du mit Friedrich zusammen Paten sein?“

„Oh Lisa!“

Friedrich und Richard traten in diesem Moment zu ihnen. Beide beäugten das Frauenduo kritisch. „Was haben die denn?“ Friedrich konsternierte sich „läuft doch alles bestens.“

Lisa kam direkt aus Lauras Umarmung in die ihres Mannes. Sie flüsterte leise „Hab gerade die Patenschaft vergeben – ich war mal wieder voreilig...“

Er küsste sie auf den Scheitel „Gute Idee Liebes!“

Der Tag konnte als voller Erfolg verbucht werden. Nach dem Rundgang gab es in der Scheune, die als rustikales Restaurant ausgebaut worden war, ein deftiges Mittagessen mit Kartoffelsuppe und Würstchen. Gegen frühen Abend hatten sie ihr Haus wieder für sich. Als Lisa mit ihrem Mann die Treppe hochging, legte er den Arm um ihre Mitte „Und Montag holst Du Dir als erstes einen Termin bei einer Frauenärztin – ja?“

„Hatte ich eh vor. Hey – fang Du jetzt bloß nicht an, mich in Watte zu packen...“

„Nur so ein bisschen – nur so ein ganz kleines bisschen... Denn diesmal bin ich da und kann auf Dich achten.“

„Du willst auf mich achten?“ Sie waren im Schlafzimmer angekommen und blieben vor dem Bett stehen „Dann solltest Du sehen, dass Du mich schön zu Bett bringst...“

„Dürfen wir denn – ich meine...“

„Richie – willst Du mich wieder veräppeln?“ Sie ergriff seinen Schlips, wickelte ihn sich um die Hand und zog ihn daran herunter „weißt Du eigentlich wie gut Du heute aussiehst?“

Sein Mund stoppte vor dem ihrem „Sehe ich das? Bist Du nicht zu müde Liebes?“

„Nein. Meine Hormone scheinen heute Überstunden zu machen – ich konnte die ganze Zeit nicht den Blick von Deiner Kehrseite nehmen...“

Ihre Lippen trafen sich. Lisa ließ den Schlips los und ihre Hände glitten zu der eben angesprochenen Körperregion.

Er lachte leise „Du glaubst wohl Deine Schüchternheit gänzlich überwunden zu haben oder?“

Ihre Hände glitten nach vorne, öffneten die Knöpfe seiner Hose „Oh ja Richie – mach mich wieder schüchtern, lass mich erröten...“

„Nur zu gerne, mein Herz...“

 

Lisa bekam noch Ende der Woche einen Termin bei einer Frauenärztin. Richard begleitete sie zu dem Termin und setzte sich ins Wartezimmer. Lisa bat darum, dass er hinzukommen dürfe, sollte ein Ultraschall gemacht werden. Es wurde. Und Richard und Lisa sahen das Herz ihres Kindes schlagen und die Konturen, die bereits die menschliche Gestalt angenommen hatten.

Die Ärztin maß am Bildschirm die Größe „Hmh – Sie sind ungefähr in der...“

„...13. Woche...“ führte Lisa den Satz fort.

„Ja – das könnte hinkommen – wie kommen sie denn darauf?“

„Der Junge wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember gezeugt.“

„Liebe Frau von Bramberg – ob es ein Junge wird, kann ich so noch nicht sagen – und der Termin könnte hinkommen, muss er aber nicht.“

Richard lachte „Keine Chance, da mit ihr zu diskutieren. So langsam glaube ich ihr auch. Also noch ein Knirps? Schon einen Namen ausgesucht?“

„Cedric Friedrich von Bramberg. Cedric heißt freundlich, liebenswürdig und Friedrich nach seinem Paten – das heißt übrigens Friede oder Herrscher.“

Richard drückte ihr die Hand und die Frauenärztin sah etwas ratlos drein „Bitte versteifen sie sich nicht auf einen Jungen...“

Lisa lachte nun auch „Keine Sorge – auch ein Mädchen ist hochwillkommen. Hauptsache gesund. Aber es wird kein Mädchen!“

„Geben Sie es auf – gegen Lisa kommt keiner an, wenn sie so überzeugt ist.“

 

Denselben Abend, als sie zu Bett gehen wollten, zog Richard sie eine Treppe höher. Die Tür zum Dachgeschoss war seit Monaten zu und nur er hatte den Schlüssel. Lisa wusste, dass dort fleißig gewerkelt wurde – aber sie hatte nicht gewusst, wie weit der Ausbau gediehen war.

Nun jedoch schloss Richard die Tür auf, ließ sie weit aufschwingen und Lisa ging voran. Sie schnappte nach Luft. Wo war der staubige, dunkle Dachboden geblieben?

Sie sah sich um: Das große Bett mit dem Schaffellen darauf, die Dachgaube, die so groß war, dass ein kleiner Tisch und zwei Sesselchen davor passten – eine kleine Rückzugsoase für sie beide, das Ankleidezimmer – mit einem großen Vorhang vom Zimmer separierbar. Sogar eine Nasszelle gab es mit Badewanne – in der auch geduscht werden konnte, WC und Waschbecken. Der Boden aus dunklem Parkett – überall unterbrochen durch große Schaffelle. Sie war überwältigt – es war ein Traum geworden – ein Reich nur für Richard und sie – eine Wohnstätte für ein glückliches Ehepaar.

„Gefällt es Dir?“ Richard war von hinten an sie herangetreten und seine Hände legten sich auf ihre Oberarme und rieben sie sachte.

„Es ist wunder-, wunderschön! Danke – oh ich danke Dir!“ Sie ergriff eine seiner Hände und zog ihn Richtung Bett. „Da ich nun die offizielle Erlaubnis habe, dass wir unser Eheleben fortsetzen dürfen  - wollen wir diese Liegewiese einweihen?“

Richard hatte sich willig mitziehen lassen, doch nun drückte er seine Frau langsam auf das Bett nieder und hob dann ihre Beine hoch, so dass sie zum Liegen kam. Er grinste ihr zu, trat etwas vom Bett zurück und begann sich sehr langsam auszuziehen. Lisas Augen verfolgten jedes seiner Kleidungsstücke und als er nackt zu ihr trat, ging ihr Atem schon recht schnell.

Dann begann er sie ganz langsam auszuziehen und irgendwie schaffte er es dabei, dass er ständig Körperteile von ihr streifte, die darauf empfindlich reagierten.

Ein paar Mal hatte sie bereits versucht ihn an sich zu ziehen, aber er war immer ausgewichen – obwohl – das war unübersehbar – er bereit für sie war...

„Richie...“  quengelte sie etwas ungeduldig, doch er lachte nur, setzte sich und zog sie mit dem Rücken zu sich näher. Seine Hände begannen eine kleine Melodie der Folter auf ihr zu spielen und Lisa – bereits vor Erregung vibrierend und mit empfindlich gereizten Brüsten – versuchte sie umzudrehen.

Er flüsterte in ihr Ohr „Du willst mich mein Herz?“

„Tief in mir drin mein Herz...“

„Dann soll es so sein...“

Im nächsten Moment fand sich Lisa auf dem Rücken liegend wieder und er glitt samtweich in sie. Richard hatte schnell herausgefunden, dass Lisa – obwohl sie zu Experimenten im Bett inzwischen  bereit war – diese Urstellung bei weitem bevorzugte.

Nun umklammerte sie seine Schultern und begrüßte jeden seiner Stöße. Jeder wusste von dem anderen inzwischen genau, wann er soweit war und wie er es am liebsten hatte. Und erst als er ihr Aufkeuchen und ihr leises Seufzen hörte, erlaubte er sich seinerseits zum letzten zu gehen.

Noch mit hämmerndem Herzen und keuchendem Atem zog er sie in seinen Arm und streifte die Bettdecke über sie – die meisten der Schaffelle hatten sich eh bereits vom Bett verabschiedet.

„Lisa – verrätst Du mir etwas?“

Sie kuschelte sich zutiefst zufrieden an ihn an. „Hmh?“

„Woher weißt Du so genau, dass der neue Zwerg ein Junge wird und wann er gezeugt wurde?“

„Gut – ich sage es Dir – aber nicht lachen!“

„Ich versprech´s.“

„Ich habe ihn gehört, er hat gelacht. So fröhlich, so zärtlich. Es war, als hätte er mir seine Hände bereits entgegengestreckt.“

Richard blieb stumm.

„Ich wusste, dass Du mir nicht glaubst.“

Er zog sie näher und in beide Arme „Das ist das Seltsame – ich glaube Dir.“ Er schwieg geraume Zeit, dann sagte er ganz leise „Ich hab viel gelesen über Seelen und Wiedergeburt. Weißt Du was Liebes? Ich glaube, dieses Kind hat sich uns ausgesucht. Weil es gespürt hat, das es hier willkommen ist und weil unsere Liebe ihm den Weg ebnete.“

Lisa schniefte auf „Ich weiß, dass es ein glückliches Kind wird. Wir haben schon unser Schattenkind ins Licht geführt, Du und ich. Mit diesem werden wir endgültig zu einer Familie. Ich weiß es.“

„Lisa... kann Glück wehtun? Ich so froh, dass es Euch gibt, bin so dankbar für Eure Liebe. Ich freue mich so auf unser Leben.“

Lisa schloss die Augen und genoss seine Wärme und seine Nähe. Richards Vertrauen, seine Zärtlichkeit, seine Wärme und seine Liebe waren ein Wunder – er war ihr Partner geworden, ihr Liebster und ihr Vertrauter. Sie hatte einen  plietschen, naseweißen, entzückenden Jungen und bald würde sie einen zweiten haben – vielleicht etwas sanfter. Aus ihren Augenwinkeln bahnten sich Tränen ihren Weg. Sie dankte für dieses wunderbare Leben – sie würde immer wieder so handeln, wenn sie ihre Entscheidungen noch einmal treffen müsste. Sie war am Ziel.

 

 

 

 
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