Richard und Sophie von Brahmberg Fanpage
  SF - We belong together
 
***WE BELONG TOGETHER***

Lisa stand vorm Spiegel und betrachtete ihr wunderschönes Hochzeitskleid. Ja, sie würde heute David Seidel heiraten.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie war froh, dass Yvonne und Hannah schon zu den anderen gegangen waren. Sie wollte noch einen Augenblick alleine bleiben und nachdenken…
Lisa würde den Mann heiraten, den sie bis vor kurzem zu lieben geglaubt hatte... Bis zu dem Augenblick, wo sie IHN getroffen hatte - den Mann, der ihr gezeigt hatte, was Liebe wirklich war.

I didn't mean it when I said I didn't love you so
I should have held on tight I never shoulda let you go
I didn't know nothing I was stupid, I was foolish
I was lying to myself


Ja, Lisa hatte sich in den letzten Tagen nur etwas vorgemacht.. Sie hatte sich selbst belogen - und was noch schlimmer war - sie hatte einem Menschen die Wahrheit verschwiegen, den sie nun anscheinend für immer verloren hatte.
Sie konnte nicht mehr an sich halten und brach in Tränen aus, als sie die Erinnerungen überwältigten.

Lisa war zu einem Mode-Event nach London zusammen mit David geflogen... Sie waren damals schon verlobt gewesen und mieteten sich ein Doppelzimmer in einem Nobelhotel. Dort wollte Lisa eigentlich mit David endlich schlafen… - was aber nicht geschah.
In London lebte Davids Halbbruder Richard, den sie an dem besagten Abend kennengelernt hatte. Sie hatten zusammen im Restaurant zum Mittag gegessen und danach bekam David diesen entscheidenden Anruf. Lisa wusste nicht, wer das war, aber David musste plötzlich dringend weg. Etwas Wichtiges hätte er wohl zu erledigen vergessen. So war Lisa mit Richard da geblieben, der ihr bis zu Davids Rückkehr Gesellschaft leisten sollte.
Seltsamerweise hatte sie David nicht danach gefragt, mit wem er telefoniert hatte und was er vorhatte... Wie hypnotisiert betrachtete sie ihr Gegenüber...
Richard - so arrogant erschien er ihr, so unnahbar und unerreichbar, aber doch so männlich, dass es Lisa schon beim ersten Blick den Atem verschlug. Das war wie ein Blitzschlag... Lisa hätte es nie für möglich gehalten, solche Gefühle in sich zu haben.


Allein der Gedanke an Richard verursachte bei Lisa Gänsehaut.


I could not fathom that I would ever be without your love
Never imagined I'd be sitting here beside myself
'Cause I didn't know you, 'cause I didn't know me
But I thought I knew everything
I never felt...


Nein, Lisa kannte sich wirklich nicht... Nie hätte sie gedacht, dass das Treffen mit Davids Halbbruder so eine Wendung in ihr Leben bringen könnte.

Eine Zeit lang hatten sie sich nur in die Augen gesehen... Wie von alleine legte sich Richards Hand auf die ihre und Lisa dachte nicht mal daran, sie ihm zu entziehen.
"Na, liebste Schwägerin, soll ich Dir die schönsten Seiten dieser Stadt zeigen?"
Gleich darauf hatte sie bemerkt, dass zwischen ihnen Funken entstanden waren. Eine enorme Anziehungskraft, der Lisa nicht zu widerstehen vermochte...
Sie konnte ihren Blick kaum noch von ihm lösen - und sie wollte es auch nicht. Richards grüne Augen zogen sie in ihren Bann. Sie verplapperte sich dauernd in seiner Gegenwart.
Und wenn er sie auf seine besondere Art ansah oder ansprach, fühlte sie sich nahezu elektrisiert!
Den ganzen Nachmittag verbrachten sie zusammen in der Stadt.
Auch den ganzen Abend...
Richard sprach nicht sonderlich viel über sich, aber er war ein guter Zuhörer. Er hatte sich als echter Gentleman erwiesen - keinesfalls hatte er versucht mit ihr zu flirten. Aber trotz seiner zurückhaltenden Art und seiner scheinbaren Gleichgültigkeit, hatte Lisa bemerkt, dass seine Blicke immer wieder auf sie gerichtet waren. Gerade wenn sie ihn unerwartet angesehen hatte, konnte sie für einen Augenblick eine Sehnsucht in seinen Augen sehen... eine Sehnsucht, mit der auch Lisa ihn angesehen hatte.
Nach einem langen Spaziergang durch die Londoner Straßen und einem anschließenden Abendessen beim Italiener, fuhren die Beiden zum Hotel, wo Lisa und David sich eigentlich einquartiert hatten.
Da kam eine SMS von David.
'Sorry Süße, muss dringend zurück nach Berlin. Konnte Dich nicht erreichen. Richard wird Dich morgen zum Event begleiten. Ich melde mich. Küsse. David.'
Sonst wäre für Lisa eine Welt zusammengebrochen... aber sie verspürte nichts außer Wut! Ja, Lisa war sehr wütend und vermutete sogar, dass David wieder in sein altes Beuteschema zurückgefallen war.
Richard bemerkte ihre Verfassung und schlug vor, noch etwas trinken zu gehen.

Lisa musste wieder die Tränen aus ihren Augen wischen... Sie schloss ihre Augen und lehnte ihre Stirn gegen den großen Spiegel.
Nie hatte Lisa gedacht, dass sie fähig war ihren David gänzlich zu vergessen und sich Kopf über in einen anderen zu verlieben. Was sollte sie jetzt bloß tun?

Richard brachte Lisa in ein gemütliches Pub, wo sie Baileys in verschiedenen Variationen zur Auswahl hatte. Und denen Lisa auch zusprach... Richard dagegen trank ausschließlich Whiskey. Lisa sprach ihre Wut über Davids Aktion nicht aus. War sie denn tatsächlich noch wütend gewesen?! Sie sprachen über alles Mögliche, aber nicht über David.
Am späten Abend, leicht angeheitert gingen die Beiden wieder zum Hotel. Lisa hakte sich bei Richard - wie selbstverständlich - ein, und stolperte über die großen Treppen zum Hoteleingang.
Einen Augenblick blieben sie davor stehen und Richard nahm Lisas beide Hände in die seinen.
"Bis Morgen, Lisa." sagte er leise.
Der Klang seine Stimmer verursachte bei Lisa den Drang sich zu ihm vorzubeugen, sich auf die Zehenspitzen zu stellen... und ihn zu küssen. Ganz sachte und federleicht... Sie legte ihre Hände an seinen Schultern ab und schaute ihm in die Augen. Langsam nahm Richard ihr Gesicht in seine Hände und schaute sie unendlich zärtlich an.
"Du musst gehen, Lisa..." sagte er, aber er klang dabei nicht sehr überzeugend. Immer noch ließ er nicht von ihr ab und sah sie fast verzweifelt an.
"Ich weiß...", erwiderte Lisa, bewegte sich aber nicht von der Stelle. Nichts hatte sie sich sehnlicher gewünscht, als Richards Lippen erneut auf den ihren zu spüren… aber diesmal richtig!


The feeling that I'm feeling now that I don't hear your voice
Or have your touch and kiss your lips 'cause I don't have a choice
Oh, what I wouldn't give to have you lying by my side
Right here, 'cause baby
(We belong together)

Lisa leckte sich unwillkürlich die Lippen ab... Immer noch erinnerte sie sich wie unvergleichlich Richard nach Whiskey schmeckte… Ein purer Wahnsinn war das… Nie hätte sie gedacht, dass sie an dem Abend, an dem sie geplant hatte mit David ins Bett zu gehen - mit einem anderen schlafen würde! Und das ausgerechnet mit ihrem zukünftigen Schwager!

"Lisa..." - "Richard...", flüsterten beiden fast gleichzeitig und ihre Lippen verschmolzen in einem sehnsuchtvollen Kuss.
Richard zog Lisa dabei eng an sich und ihre Hände schlangen sich um seinen Hals. Ein nie gekanntes Gefühl kam in Lisa hoch... Der Kuss fühlte sich so richtig an... Ein Haufen wilder Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch auf...
Eine Ewigkeit danach, als die Beiden sich endlich von einander lösten, schauten sie sich wieder in die Augen... Unendlich lange sahen sie sich voller Erwartung an...
Dann – als sei es vereinbart – rannten sie Hand in Hand förmlich ins Hotel hinein. Von der Rezeption bis zum Aufzug liefen sie etwas langsamer, um nicht die neugierigen Blicke auf sich zu ziehen.
Im Aufzug trafen sich ihre Lippen wieder und diesmal ließ Lisa ihre Hände unter Richards Jackett gleiten. Die Wärme seines Körpers, seine berauschende Nähe und der Blick eines hungrigen Tigers ließ Lisa alles vergessen und sie wollte nur noch eins - diesem Mann gehören, und zwar jetzt und ganz.
Danach geschah alles wie in einem Traum…
Kaum waren sie in ihrem Zimmer - hob Richard sie auf seine Arme und trug zum großen Bett. Er küsste jeden Zentimeter ihres Körpers, den er Stück für Stück von seinen Kleidern befreite. Lisa stöhnte in seinen Armen auf, verbrannte unter seinen Berührungen... Seine Küsse fühlten sich einfach himmlisch an... Das Verlangen nach ihm war so groß, dass sie nicht einmal gezögert hatte, mit ihm aufs Zimmer zu gehen.
Sie erwiderte jede seiner Zärtlichkeiten, jeden Kuss von ihm, sie ließ sich in seine Arme fallen... Sie gab sich ihm voll und ganz...
Sie hatten sich lange und mehrmals geliebt, in dieser Nacht. Richard flüsterte ihr Liebesworte ins Ohr, Lisa flüsterte sie ihm zurück. Es war eine wunderschöne Nacht, in der Lisa Plenske ihr Herz an Richard von Brahmberg verlor.


Lisa kniete vor dem Spiegel und vergrub ihr Gesicht in den Händen... Die Erinnerungen kamen wieder allzu lebhaft hoch und das machte alles nur noch schlimmer. Sie wusste, dass Richard nicht zur Hochzeit kommen würde... er hatte ihr versprochen sich ganz aus Lisas Leben fern zu halten. Es tat so verdammt weh!

When you left I lost a part of me
It's still so hard to believe
Come back baby, please
'Cause we belong together

Who else am I gon' lean on when times get rough
Who's gonna talk to me on the phone 'till the sun comes up
Who's gonna take your place there ain't nobody better
Oh, baby baby, we belong together

Am nächsten Morgen wurde Lisa von einem Handyklingeln geweckt. Sie schaute sich erst um, und stellte dann fest, dass Richard nicht da war.
"Plenske", sagte sie müde in den Hörer. Es war David am anderen Ende der Leitung, der etwas eigenartig klang, aber versicherte, dass alles in Ordnung sei und er sie vermissen würde.
Dann erwachte auch Lisas Gewissen... Sie beendete ohne viele Worte das Telefonat und schaute hinaus auf die Terrasse. Richard – mit seiner Hose bekleidet, barfuß und mit aufgeknöpftem Hemd darüber - stand draußen und rauchte nachdenklich seinen Zigarillo.
Lisa verspürte eine unendliche Sehnsucht nach ihm... Trotz ihrer schlechten Gewissen David gegenüber, drängte Lisas ganze Wesen zu ihm.
Sie wickelte ein Bettlacken um sich und rannte auf die Terrasse hinaus.
Richard drehte sich zu Lisa um, streckte seine Hand nach ihr und zog sie fest an sich heran...
So standen die Beiden in einer innigen Umarmung ganz lange da... Lisa presste ihre Wange an seine nackte Brust und ihre Arme umschlungen seine Mitte. Sie atmete tief seinen Duft ein und genoss seine Nähe... Keiner sagte was. Und es blieb doch noch so viel ungesagt...
"Das war ein furchtbarer Fehler...?" das war ehe eine Frage, als eine Feststellung, dass Lisa ausgesprochen hatte. So leise, so kraftlos und so unsicher..
Richard schwieg. Er lockerte etwas seine Umarmung und schaute ihr in die Augen.. Sein Blick war absolut unergründlich..
"Sag mir, bitte! Was soll ich jetzt tun?!?" Lisa klang so verzweifelt und suchte vergeblich nach einer Antwort in seinen Augen..
"Das liegt ganz an Dir, Lisa... Komm wir frühstücken erstmal in Ruhe, Ok?.." antwortete Richard endlich und versuchte aufmunternd zu klingen.
Sie liessen sich das Frühstück hochbringen und Lisa verschwand in der Zwischenzeit in die Dusche.
Als sie zurückkam, setzte sie sich zu Richard und goss sich den Kaffee ein. Während dessen bemerkte Lisa, dass er sie nachdenklich musterte.
"Du hattest vor mir..." seine Stimme brach ab und er senkte seine Augen.. "Du hattest noch mit Niemandem geschlafen, stimmt?"
Richard sah wieder Lisa an und sein Blick war zwar schwer zu deuten, aber irgendwie verzweifelt..
"Nein." antwortete Lisa und sah ihm in die Augen. "Das soll Dich aber zu Nichts verpflichten.." fügte sie halblaut zu und wendete ihr Blick von ihm.
"Du liebst meinen Bruder, nicht wahr..?" fragte Richard weiter ohne seinen Blick vom belegten Brötchen abzuwenden.
Lisa konnte nicht mehr, sie glaubte die Welt nicht mehr zu verstehen! Wie konnte er das behaupten nachdem sie sich so geliebt haben?! Was sollte sie ihm jetzt antworten?! 'Ja, ich dachte bis Gestern, dass ich ihn liebte, aber seit ich Dich gesehen habe, dann nicht mehr!' - was soll er von ihr halten... 'Wieso muss alles im Leben so kompliziert sein?' dachte Lisa und zögerte immer noch mit der Antwort.
"Also doch..." Richard trank seinen Kaffee aus und stand auf. "Es tut mir leid, dass ich Eure heile Welt gestört habe.."
Wieso musste er gleich alles auf seine Art deuten? Lisa wollte ihm fast sagen, dass sie ihn und nur ihn lieben würde.. Dass seit sie ihn gesehen hatte schlug ihr Herz nur seinetwegen.. Dass seit der vergangenen Nacht hat sich ihre Heile Welt auf den Kopf gestellt... Aber das konnte sie nicht mehr. Eine Frage brennte ihr doch noch auf der Zunge um sie nicht ausgesprochen zu lassen.
"Was.. was bedeutet denn für Dich diese Nacht, Richard?"
"Lass das meine Sorge sein, Lisa."
Richard zog seine Schuhe an, warf sich den Jackett über und ging zu Tür.
"Wir sehen uns dann heute Abend... Ich hole Dich um 18 Uhr ab. Keine Sorge, ich werde mich diesmal benehmen." sagte er trocken und ging.

Lisa hatte den ganzen Tag lang nur geheult. So sehr hatten sie Richards Worte getroffen. So hoffnungslos war ihre Lage... Wie konnte sie nur denken, dass sie ihm was bedeuten könnte?! Er hatte sich bestimmt gut amüsiert, aber für Lisa brach die ganze Welt zusammen.. Nichts mehr würde so sein, wie es vorher war! Niemals würde sie David in die Augen sehen können, ohne die Schuldgefühle zu haben.. Niemals würde sie ihn lieben, wie sie Richard liebte...
Richard holte sie wie abgesprochen um 18 uhr ab und sie fuhren zu diesem Mode-Event. An diesem Abend hatte Lisa keine Lust auf gar nichts.. Diese Menschen, die sie freundlich anlächeln musste und mit dennen sie Smalltalk führen musste - all das war viel zu lästig für ihre verwundete Seele. Aber Richard fühlte sich anscheinend sehr wohl. Er war wieder charmant und zuvorkommend, er führte Lisa durch die Menschenmenge und stellte sie jedem als seine zukünftige Schwägerin vor. Seine teilnamslose Art brachte Lisa fast zum Glühen! Aber wie eine Marionette ging sie ihm nach und versuchte halbwegs freundlich zu wirken.
Aber sie konnte seine distanzierte Art nicht mehr ertragen! Lisa wurde fast übel dabei und sie konnte es nicht abwarten, dass der Abend vorbei war!
Als Richard sie wieder zum Hotel brachte, standten sie wieder Hand in Hand wie ein Tag zuvor. Nur diesmal war es Lisa, die zuerst sprach.
"Du hattest Recht, es ist besser, dass wir einfach alles vergessen."
"Das habe ich nicht gesagt," erwiderte er mit fester Stimme.
"Aber Du hast es so gemeint," antwortete Lisa und versuchte in seine Augen das Gegenteil davon abzulesen...
"Du hast es als Furchtbarer Fehler bezeichnet, dann muss es wohl so sein." Seine Antworten waren wie immer ausweichend.
"Das kommt sicherlich nie wieder vor!" sagte Lisa völlig aufgebracht und befreite ihre Hände aus den seinen. Sie glühte förmlich vor Wut.
Richard beugte sich zu ihr vor und küsste sie an der Wange.
"Werd glücklich, Lisa... Mich siehst Du bestimmt nicht mehr so schnell wieder. Aber ich behalte Dich in meinem Herzen.."
Lisa wusste nicht mehr, ob sie sich den letzten Satz nicht nur erträumt hätte, weil Richard es schon im Weggehen sagte.
Aber sie hatte nicht nach ihm gerufen und war ihm auch nicht nachgelaufen. Lisa blieb wie gelehmt stehen und sah ihm nur nach.
Sie hatte beschlossen ihn zu vergessen. Ja, das schien ihr in dem Moment das Vernünftigste zu sein. Sie musste Richard vergessen und
ihr Leben weiterleben.
Was sie auch versucht hatte.
Lisa kehrte nach Berlin zurück und widmete sich ganz der Hochzeitsvorbereitungen. Sie wollte am Anfang David alles erzählen, aber ihr fehlte Mut dazu.. Und ausserdem wäre das für ihn umso schlimmer gewesen, weil es sich um seinen eigenen Bruder handelte.. Lisa schwieg.
Tagsüber tat sie so, als ob nichts gewesen wäre. Nachts heulte sie sich die Augen rot. Lisa träumte von Richard und sehnte nach seine Nähe... Sie konnte ihn einfach nicht vergessen.

...
I only think of you and it's breaking my heart
I'm trying to keep it together but I'm falling apart

I'm feeling all out of my element
I'm throwing things, crying
Trying to figure out where the hell I went wrong
The pain reflected in this song it ain't even half of what I'm feeling inside
I need you, need you back in my life, baby
(We belong together)
When you left I lost a part of me
It's still so hard to believe
Come back baby, please
'Cause we belong together

Lisa räusperte sich, als sie jemanden reinkommen hörte. Völlig verheult drehte sie sich um und sah David, der in der Türrahmen stand.
"Was ist passiert, Lisa?" fragte er besorgt.
"Ich kann nicht.. ich kann es nicht, David!" sie brachte erneut in Tränen aus. Sie konnte es nicht mehr verleugnen, sie konnte nicht ewig die falsche Rolle spielen.
"Was meinst Du jetzt, was kannst Du nicht?"
"Ich kann Dich nicht heiraten, David... Als wir in London waren... Du warst weggegangen und ich...ich.. " Lisa schluchzte auf und war endlich bereit ihm alles zu gestehen.
Davids Gesicht wurde ganz bleich bei ihren Worten..
"Ich.. ich kann Dir alles erklären, Lisa... Bitte, lass mich nur ausreden..!"
"Was?.. Was willst DU mir erklären?" Lisa wurde plötzlich bewusst, dass nicht nur sie was verheimlicht hatte.
"Mariella war in London an dem Tag... Sie hatte sich gerade vom Lars getrennt und brauchte Trost.. Tut mir leid, Lisa... Ich musste ihr beistehen, sie hatte mich gebraucht.." zerknirscht sah David Lisa an und sie wusste, dass er noch nicht alles erzählt hatte. Das war ihr aber im Moment auch nicht wichtig. Nicht mehr.
"Und ich.. ich habe mit Richard geschlafen.." sagte Lisa ohne dass sie ihn zuerst aussprechen liess.
"WAS??? Du hast was?" Davids Gesicht lief rot an und er kam mit grossen Schritten auf Lisa zu.
Er nahm sie fest an den Schultern und sah sie wüttend an. Lisa blieb ruhig stehen und war sogar bereit von ihm die schlimmsten Beleidigungen anzuhören.
"Ich liebe ihn, David.." mehr brachte sie nicht heraus und merkte wie ihre Knie immer schwächer wurden... Der Druck, unter dessen sie sich die letzten Wochen befand, zeigte seine Wirkung. Lisa kostete es viel Kraft noch auf den Beinen stehen zu bleiben. Sie schloss ihre Augen und holte tief Luft.
"Ich liebe ihn so sehr, David...bitte, verzeih mir.."
Er schwieg. Ihm schien die Sprache veschlagen zu sein.
Lisa senkte beschämt ihre Augen. Und doch war sie sich sicher, das sie das einzig Richtige tat.


Who else am I gon' lean on when times get rough
Who's gonna talk to me on the phone 'til the sun comes up
Who's gonna take your place there ain't nobody better
Oh, baby baby, we belong together, baby!

Als Lisa kurze Zeit später wieder zu David hochsah, schaute er sie mit leerem Blick an.
"David, ich.."
"Ist schon gut, Lisa.. Du brauchst mir nichts mehr zu erklären. Ausserdem habe ich auch für mich was begriffen.."
"Liebst Du Mariella immer noch?" fragte sie mit einer leisen Hoffnung in ihrer Stimme.
"Ich glaube ja... Aber darüber diskutieren wir später, OK?", sagte David und ging zum grossen Fenster rüber um nach draussen zu sehen.
"Und Richard ist auch schon da," sagte er quasi beiläufig, "komm, alle warten auf uns," David kam wieder zu Lisa, die gerade ihn schockiert ansah, und reichte ihr seine Hand.
"Richard ist da??"-platzte aus Lisa förmlich heraus.
David nickte und half ihr aufzustehen. Lisa verbesserte so weit es ging ihr Make-up und Haare und sie gingen beide hinaus.
Die Familien Seidel, Plenske und von Brahmberg samt Freunde und Kollegen sassen auf den Bänken rechts und links vom Altar. Der Priester wartete auch schon.
Lisa sah Richard, der neben seinem Cabrio etwas abseits stand und telefonierte. Mariella war auch da..
"Wir gehen doch nicht bis zum Altar, oder?"
"Doch, jetzt müssen wir es durchziehen, Lisa..."
"Bitte?!" erwiderte Lisa empört und bemühte sich um nicht laut zu werden.
"Jetzt musst Du durch, Lisa.. wir wollen doch keinen Skandal, oder? Dann lassen wir uns scheiden, von mir aus.." antwortete David und lächelte
charmant die Gäste an, während sie sich dem Altar näherten. Lisa stand Panik auf dem Gesicht geschrieben und sie sah immer wieder zum

Richard rüber, der sie auch nicht aus den Augen liess.
"Nein! Ich kann es nicht! Von mir aus kann es skandalös werden, ich mache diese Farse nicht mit!" flüsterte Lisa fast schon zu laut und hielt an.
"Tut mir leid, liebe Familie und Freunde.. aber es wird keine Hochzeit mehr geben.." sagte Lisa aus letzte Kraft und rannte zu Richard.
Die Verblüffung der Gäste hatte sie noch am Rande mitbekommen, als sie ausser Atem endlich bei ihm war.
"Hallo, meine Wunderschöne" sagte Richard und lächelte Lisa strahlend an, "bist Du Dir ganz sicher, was Du gerade tust?"
"Ja, ich bin mir ganz sicher.. und es ist die Höchste Zeit, dass ich endlich zu meinen Gefühlen stehe.." Lisa wusste, dass er sie vielleicht abweisen könnte, aber das war ihr egal. Sie musste es wenigstens versucht haben. "Ich liebe Dich, Richard.. Mein Herz gehört nur Dir - nimm es, oder werfe es weg..." sagte Lisa mit trännenerstickten Stimme, worauf Richard sie wortlos an sich zog und ihr die Tränen wegküsste.


When you left I lost a part of me
It's still so hard to believe
Come back baby, please
'Cause we belong together

Who I'm gonna lean on when times get rough
Who's gonna talk to me 'til the sun comes up
Who's gonna take your place there ain't nobody better
Oh, baby baby, we belong together

Das schwarze Cabrio fuhr davon, während die Hochzeitgäste schockiert hinterher sahen.
Nur Mariella hatte die Händevoll zu tun: sie kümmerte sich derzeit um den Bräutigam
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